Meister Adebar hatte es im 20. Jahrhundert in Helmlingen nicht leicht: zu viele Wasserläufe wurden begradigt, zu viele Wiesen wurden in Ackerland umgewandelt, Sumpfgebiete trocken gelegt. Deren Nahrungslebensräume wurde ihnen quasi entzogen. Störche wurden kaum noch gesichtet. Jetzt sollen sie wieder hier heimisch werden. Seit kurzem wurde auf dem Dach des Rathauses ein Storchennest installiert, welches 2012 von einem Storchenpaar besetzt, aber leider erfolglos bebrütet wurde. Zur erfolgreichen Wiederansiedlung der Störche sind jedoch seitens der Verwaltung weitere Anstrengungen notwendig. Sie darf keine Genehmigungen für Wiesenumwandlungen ( wie bisher bei den Wiesen in den Gewannen Bauersmatt und Vogelwörth ) mehr erteilen. Störche brauchen feuchte Wiesen, wo sie Insekten und Frösche finden können. Man sollte daher baldmöglichst die Renaturierung von Bachläufen - z. B. den Hirschachbach - anpacken und außerdem über den Aufstau von Entwässerungsgräben, z. B. im Appenwörth, nachdenken. Eine weitere fördernde Maßnahme zur Wiederansiedlung der Störche wäre die Aufstellung eines zweiten Horstes auf dem Kirchturm der Auferstehungskirche. Dieser Platz ist ohnehin geeigneter als das Rathaus, da dieser zu nahe an der Dorfstraße liegt, und daher eher Störungen für das Brüten zu befürchten sind. Lieber Herr Pfarrer, geben Sie sich einen Ruck, und erfreuen sich an künftigen "Mitbewohnern".

 

Update Juli 2013:

Die Störche haben meinen "Rat" befolgt und sind seit Ende Mai, nachdem die erste Brut infolge der Nässe und Kälte oder möglicher anderer Gründe erfolglos geblieben ist, auf dem Kirchturm heimisch geworden. Sie bauten sich einen Horst und sind tagsüber auf den übrig gebliebenen Wiesen auf Futtersuche. Öfters sind sie auch morgens oder um die Mittagszeit auf dem Kirchturm anzutreffen. Spätabends kehren sie zurück und verbringen die Nacht auf dem Horst. Ein zweites Brüten gab es nicht mehr, das ist normal. Hoffen wir, daß sie trotzdem nächstes Jahr wieder gesund und munter aus Afrika zurück kommen werden, und ihre Brut dann erstmals gelingen wird.

 

Update 27.02.2014:

Gestern wurde der erste Storch im Dorf gesichtet. Wegen des milden Winters kehren die Störche früher als gewöhnlich aus ihren Winterquartieren in Südspanien zurück. Bei uns finden sie ein besseres Nahrungsangebot. Wer jedoch geglaubt hatte, daß sich der Storch auf dem frisch gereinigten Horst des Rathauses niederlassen würde, sah sich getäuscht. Wie im vergangenen Jahr schaute er sich Helmlingen von oben auf dem Kirchturm aus an. Er wird jetzt voller Freude auf die Rückkehr seines Weibchens warten, welche hoffentlich auch bald gesund und munter hier eintreffen wird. Gefahren lauern nämlich an vielen Stellen ( Hochspannungsleitungen etc. ). Mitte/ Ende März könnten dann die ersten Eier im neu zu bauenden Nest liegen und mit der Brut begonnen werden.

Storchenexperten rechnen damit, daß sogar mehr Störche als üblich in unserer Region auftauchen werden. Daher ist die Chance vorhanden, daß auch ein zweites Paar auf dem Rathaus oder dem Kirchturm heimisch wird.

 

Update 28.02.2014:


Hoi, dies ging aber schnell. Inzwischen ist auch die Störchin eingetroffen. Bei herrlichem Flugwinter drehten sie vor voller Freude mehrere Runden über Helmlingen. Allem Anschein nach möchten sie auf dem Kirchturm bleiben. Es wurde beobachtet, daß sie mit Zweigen einen neuen Horst bauen.

 


Update 19.05.2014:

 

Es ist vollbracht: Das erste Küken ist geschlüpft. Für Helmlingen ist dies ein historischer Moment, denn noch nie zuvor wurde in unserem Dorf Storchennachwuchs geboren. Weder ich noch ältere Mitbürger können sich an ein solches Ereignis erinnern. Wir dürfen gespannt sein, wieviele Jungen es insgesamt werden. Dank hervorragender Wetterbedingungen mit viel Wärme und wenig Regen gibt es gute Chancen, daß die ganze Brut erfolgreich sein wird. 

Damit Störche jedoch dauerhaft in Helmlingen heimisch werden, ist es notwendig, daß geeigneter Lebensraum zur Verfügung steht. Und da sieht es düster aus, denn Feuchtwiesen sind rar und damit wird auch das Nahrungsangebot knapper und knapper. Die größte Gefahr für die Tiere sind aber die örtlichen Volksvertreter. Welsche, Kreß und Co. sorgen durch ihre Entscheidungen dafür, daß nicht nur den Störchen wichtige Lebensräume weg genommen werden. Bestes Beispiel hierfür ist der Gayling. Das Fließgewässer Rheinniederungskanal ist ein ideale Nahrungsquelle für die Störche. Wird er ausgebaggert, sind auch die Störche fort.

 

Update 04.06.2014:

 

Leider ist die Brut auch dieses Jahr wieder nicht gelungen. Das einzige geschlüpfte Küken lebte nur 4 Tage. Helmlingen bleibt weiter ohne Storchennachwuchs. Schade ...

 

Update 16.05.2015:

 

Ein Storchenpaar hat seit dem Frühjahr wieder den Horst auf dem Kirchturm bezogen und mit der Brut begonnen. Jetzt scheint es soweit zu sein, daß Küken geschlüpft sind. Man kann beobachten, wie die Störchin seit Tagen nicht mehr dauernd auf dem Gelege sitzt, sondern immer wieder aufrecht steht und wie sie den Kopf nach unten richtet, um Küken zu füttern. Erleben wir dieses Mal ein historisches Ereignis mit erfolgreicher Brut ? Das warme Wetter sollte helfen, damit es gelingt. Wer Fotos von den Küken hat, darf sie mir gerne zuschicken.  

Update 14.02.2016:

 

Unglaublich wie sich die Natur verändert hat. So früh ist noch nie ein Storch aus dem Winterquartier in Spanien/Südfrankreich zurück gekommen. Letztes Jahr kam der Storch Ende März. Die Winter, die keine mehr sind, führen dazu, daß die Störche wohl immer früher ankommen und viele erst gar nicht mehr Richtung Afrika zum Überwintern fliegen. Mal abwarten, wann die Partnerin eintreffen wird.. Mehr dazu hier.

 

 

update 18.05.2016:

 

Dieses Jahr wurden wieder 2 Jungstörche geboren. Mutter und Vater Storch sind ständig am Füttern.

 

Update 22.06.2016: Storch-TV

Helmlingen ist seit dem 22.06.2016 um eine gute Tat reicher. In einer spektakulären Aktion wurde in luftiger Höhe durch Fritz Wilczynski unter tatkräftiger Mithilfe von Pfarrer Kratzeisen und einem Mitarbeiter der Fa. Möstel eine Webcam am Dach des Kirchturms montiert. Somit kann künftig das Treiben der Störche - spannend ist vor allem die Geburt und das Füttern der Jungtiere - rund um die Uhr beobachtet werden. Wer Storch TV betreibt - d. h. auf welcher Homepage und ab wann es zu sehen ist - weiß ich noch nicht. Sobald ich es in Erfahrung bringen kann, wird hier zeitnah berichtet. Kennt schon jemand diese Daten, dann her damit.

Zuerst dachte ich, daß die Jungstörche beringt werden. Da die Jungen schon sehr groß sind, muß dies auch baldmöglichst geschehen. Daß die Altstörche 2 Junge durchbringen konnten, betrachte ich als großen Erfolg. Wie ich aus anderen Regionen mitbekommen habe, sind dort viele Jungstörche aufgrund der nassen Witterung gestorben.

Update 08.07.2016:

Wer in letzter Zeit seine Blicke Richtung Kirchturm schweifen ließ, der stellte fest, daß nur noch 1 Jungstorch im Nest saß. Vermutlich ist der Zweite gestorben. Dies ist schon etwas ungewöhnlich, da er bereits mehrere Wochen gelebt hatte. Lebenszeichen gab es jedenfalls noch kurz vor der Anbringung der Kamera am 22. Juni. Schade, so hätten wir erstmals mehr als einen Jungstorch gehabt. Um den Fortbestand der Population müssen wir uns trotzdem keine Sorgen machen. Schaut euch nur Gamshurst an. Dort gibt es inzwischen 11 Nester und jede Menge Nachwuchs. 

Ob die installierte Kamera eine Webcam ist, wer sie betreibt und wo Storch-TV läuft, konnte ich bisher leider nicht in Erfahrung bringen.

 

Update 03.02.2017:

Der erste Helmlinger Storch ist wieder da, sehr früh, bringt er uns doch schon der Frühling mit ? 

Update 01.05.2017:

Die Jungstörche - insgesamt 3 - sind dieser Tage schon geschlüpft. Hoffentlich überleben dieses Mal alle.

Update 03.02.2018:

Sehr früh ist der Storchenmann wieder aus dem Süden zurück gekommen. Bald dürfte auch Frau Storch auftauchen.

Update 16.07.2018:

Mittlerweile gibt es 3 muntere Jungstörche, die alle auch schon flügge sind. Bald werden sie sich sammeln und gemeinsam Richtung Süden fliegen. Die Alten bleiben etwas länger. Bisher gab es noch keine Beringung der Jungen.

 

Update 30.01.2019:

Rückkehr des Storchs aus dem Winterquartier

Update 12.02.2019:

Seit heute ist auch Frau Störchin wieder da. Es ist immer wieder erstaunlich, wie zielsicher Störche aus dem fernen Afrika oder Spanien ihre Brutplätze finden. Es ist der innere Instinkt, der dies ermöglicht. Gleiches gilt für Rauch- und Mehlschwalben, Wiedehopfe, Rotmilane, Mäusebussarde etc. 

Update 07.05.2019:

Storchennachwuchs geschlüpft: Auf dem Kirchturm haben in den letzten Tagen die ersten jungen Störche das Licht der Welt erblickt. Mittels Fernglas erkenne ich mindestens 2 Küken. Wenn Wilczinskis Web-Cam wieder online wäre, könnte man die genaue Anzahl leichter feststellen. Vielleicht liest Fritz hier ja mit und drückt auf den Knopf, Merci im voraus.
Momentan gibt es im Dorf nur ein Brutpaar, aber es könnten durchaus zwei sein. Da spielt jedoch unser Storchenmann nicht mit, denn er duldet keine weiteren Störche in seinem Revier. Sämtliche Störche, welche den Rathaus-Horst besetzen wollten, wurden von ihm bisher gnadenlos vertrieben. Dies ist eigentlich verwunderlich, wenn man sich das Storchenleben in Gamshurst oder Wagshurst anschaut. Dort brüten sehr Viele in unmittelbarer Nachbarschaft.
Nachdem 2018 insgesamt ein recht gutes Storchenjahr gewesen ist, und die Bestände in Baden-Württemberg und anderwo zulegen konnten, gilt der Weißstorch nicht mehr als gefährdet. Wie es 2019 aussehen wird, kann allerdings nicht vorhergesagt werden. Stollhofen vermeldet eine Zunahme der Horste von 5 auf 8, in Gamshurst und Wagshurst stößt man inzwischen gar an seine Grenzen mit verfügbaren Horsten. Auch beim Monitoring ( Kartierung, Beringung etc.) könnte es bald eng werden. Bereits 2018 konnten beispielsweise die Helmlinger Jungstörche nicht mehr beringt weden, da von der Vogelwarte Radolfzell nicht genügend Ringe zur Verfügung gestellt worden sind. Zudem gibt es große Nachwuchsprobleme bei der ehrenamtlichen Betreuung der Störche. So beendete der langjährige „Storchenvater“ des Hanauerlands Herr Mercier aus Legelshurst, gleichzeitig Nabu Vorsitzender Kehl, letztes Jahr seine Tätigkeit, d. h. ab 2019 erfolgt keine Beringung mehr. Gleiches könnte demnächst im ehemaligen Kreis Bühl blühen, wo Herr Josef Günther aus Moos als Storchenvater agiert. Freundlicherweise hat er immer auch Helmlingen mitbetreut. Es ist schon bedauerlich, daß es mit dem ehrenamtlichen Engagement der Jugend von heute schlecht bestellt ist. Die „Alten“ alleine können es nicht richten. Es braucht aktive Mitarbeit der Jugendlichen im Arten- und Naturschutz, denn ansonsten muß man sich wirklich ernsthafte und große Sorgen um unsere Natur machen. Der diese Woche veröffentlichte Artenschutzbericht beweist, daß es mehr als 5 vor 12 ist. 

Update 30.05.2019:

Jungstörche haben nicht überlebt: Ich denke, es lohnt sich kaum, eine Wahlnachlese zu machen. Wichtiger ist vielmehr die Nachricht, daß nach den heftigen Regenfällen der letzten Zeit die beiden Jungstörche ihr Leben lassen mußten. Ich habe dies dadurch festgestellt, daß die Altstörche jetzt immer zusammen ausfliegen und auf Futtersuche gehen. Normal wäre, daß ein Elternteil am Horst zurück bleibt. Brutverluste gab es auch in anderen Orten, wie ich aus der Presse erfahren habe. So ist nun mal die Natur und dies ist nicht weiter schlimm, da der Bestand an Weißstörchen in den letzten Jahren doch beträchtlich zugenommen hat. In unserer Region hat jedes Dorf seine Störche und manches sogar sehr Viele - bestes Beispiel Gamshurst -. Storchenliebhaber kennen außerdem die interessantesten Plätze, wo sich ganze Heerscharen aufhalten. Im Gewann Holchen, gelegen zwischen Bische und Wagshurst, beobachteten wir letzte Woche sage und schreibe 65 Störche, ein eindrucksvolles Schauspiel.  

Update 10.01.2020:

Storch schon im Anflug ?: Da der Winter dieses Jahr anscheinend ausfällt, ist wohl damit zu rechnen, daß unser Storchenmann sehr bald aus Spanien, wo er sich vermutlich in den letzten Monaten aufgehalten hat, zurück kehren wird. Aus Meldungen von Ornithologen der Region habe ich erfahren, daß bereits Störche in Eckartsweier, Willstätt, den Maiwaldwiesen und im Gewann Hafenloch bei Wagshust gesichtet worden sind. Auch am Kaiserstuhl und bei Meißenheim sind sie schon aufgetaucht. Sie haben die aktuell günstige Wetterlage mit südwestlichen Winden genutzt. Über Mittelhessen wurden gar schon heimkehrende Kraniche gemeldet. Milde Winter in den letzten Jahren führten ohnehin dazu, daß manche Störche gar nicht erst die lange Reise in Winterquartiere angetreten hatten. Wozu auch ! Dort lauern nur Gefahren und Nahrung gibt es hier im Überfluß besonders auf Deponien.
Unser Storchenmann wird wahrscheinlich ziemlich dumm aus der Röhre gucken, wenn er auf dem Kirchturm landet, denn sein alter Horst ist ja nicht mehr da. Da ihm Nestputz aber im Blut liegt, wird er umgehend daran gehen, einen Neubau für seine Frau zu errichten. Kämpfe mit Artgenossen werden dabei nicht ausbleiben.

Update 09.02.2020:

Storch ist da: Nun ist also unser Storch mit Verspätung am 06.02. - 2019 am 30.01. - eingetroffen. Verdutzt braucht er wegen seiner Obdachlosigkeit nicht zu sein, denn spätestens nach dem für heute zu erwartenden Sturm wäre sein Horst auch weg gewesen. Im übrigen wird es selbst mir zuviel, wie sich der Bestand landesweit entwickelt, denn als Allesfresser kann der Storch zum Nahrungskonkurrenten und zu einer Gefahr für andere bedrohte Tierarten werden. Die  besondere Förderung durch menschengemachte Horste sollte meines Erachtens generell eingestellt werden. Dadurch könnte eine Regulierung des Bestandes erreicht werden. Auch die Herabstufung in der Roten Liste wäre ein Hilfsmitttel.

Update 23.01.2021:

Und schon ist er wieder da. Die Winterpause in Spanien war dieses Mal kurz. Wahrscheinlich hatte der Storch dort vom vielen Schnee genug und ist deshalb vorzeitig Richtung Norden aufgebrochen, in der Hoffnung, daß er es hier besser hat. Diese Rechnung scheint aufzugehen.