Gut besuchte Exkursion am 20.03.22: Mehr als 30 Personen nahmen am Sonntag an der vom Nabu Kreisverband Rastatt angebotenen Führung "Auf den Spuren zum Biber und der Wildkatze" teil. Bei besten äußerlichen Bedingungen ging es zu Fuß durch das NSG Mittelgrund an der "Bach" entlang bis zum Pfaffelechel und zurück durch den Gejli-Wald. An markanten Stellen erfuhren die Teilnehmer durch den Leiter der Exkursion (ich) alles Wissenswerte über die 2018 zugewanderten Biber. Auch die hier vorkommende Wildkatze wurde behandelt und Fragen hierzu beantwortet. Die Teilnehmer kamen aus Lichtenau, Greffern, Freistett, Schwarzach usw. und sogar aus Diersche, nur aus Helmlingen war niemand anwesend. Ich schäme mich wirklich für mein Dorf. Gibt es hier tatsächlich keine Naturinteressierten bzw. -schützer. Bin ich der Einzige, der sich für die Natur einsetzt? Man hat tatsächlich den Eindruck, daß alle Helmlinger den Radius eines Bierdeckels haben. Über den Bierdeckel hinaus kann niemand blicken. Für dieses Komplettversagen habe ich echt kein Verständnis.

Toter Biber: Am 08.03.2022 hat mich eine traurige Mitteilung erreicht. H. Schön, Vorsitzender der Nabu Ortsgruppe Lichtenau-Rheinmünster, teilte mir mit, daß auf Höhe der Nato-Straße bei Diersheim ein Biber von einem PKW erfaßt und getötet worden ist. Dazu kann ich nur sagen, daß es sich vermutlich um einen saudummen blinden Raser gehandelt haben muß. In meinem langen Fahrerleben habe ich noch kein einziges Tier überfahren. Der Verlust des Bibers ist schmerzhaft, die lokale Population ist jedoch dadurch nicht gefährdet. Sie ist derzeit stabil und am weiteren Wachsen. Vermutlich  handelte es sich um einen Jungbiber, welcher von den Altbibern vertrieben worden ist, und der jetzt auf der Suche nach einem neuen Revier gewesen ist. Zur lokalen Situation der Biber in Diersche und insbesondere in Helmlingen werde ich mich anläßlich der Exkursion am 20.03.2022, welche definitiv stattfinden wird, ausführlich äußern. 

Hierzu laden ich und Klaus Burkard - wir Beide leiten die Exkursion - alle am Artenschutz Interessierten gerne ein. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr der Parkplatz am Baggersee. Von dort geht es die "Bach" entlang durch das Naturschutzgebiet Mittelgrund bis zum Wendepunkt "Pfaffelechel". Zurück laufen wir zunächst über den alten Rheinhochwasserdamm, danch durch den Gaylingwald und schließlich Richtung Mittelköpfel mit Endziel Parkplatz. Die Wegstrecke ist also nicht allzu groß. Neben der Spurensuche zum Biber ist bekanntlich noch die Wildkatze ein Thema, so daß es bestimmt ein unterhaltsamer Nachmittag werden wird.

Vormerkung zur Nabu-Führung: Im 3. Anlauf seit 2020 scheint es nun endlich zu klappen: Da die Pandemie, die es tatsächlich nie gegeben hat, überall in der Welt für beendet erklärt worden ist - nur Deutschland und Österreich halten unbeirrt daran fest -, stehen die Ampeln aktuell auf Grün, sodaß die Nabu Ortsgruppe Lichtenau-Rheinmünster ihre schon lange geplante Führung in Helmlingen jetzt endlich durchführen kann. Zwar gelten im Reich des Obergrünen MP Kretschmann immer noch strenge Corona-Regeln. Sie lassen jedoch derzeit wieder Führungen im Freien zu. Wie schon im Amtsblatt angekündigt soll die Führung am 20. März 2022 statt finden. Bitte merkt Euch diesen Termin vor. Exkursionsleiter bin ich sowie Klaus Burkard aus Lichtenau. Näheres teile ich noch vor dem 20.03. mit.

Biber-Ausbreitung : Helmlingen wird mittlerweile zu einem Hotspot für Biber. So und nicht anders läßt sich der Vormarsch von Bibern auf unserer Gemarkung bezeichnen. Während sie seit mehr als 3 Jahren an de Bach heimisch geworden sind, gibt es nun auch vermehrt Hinweise auf die Ausbreitung in anderen Gegenden. Russland-Deutsche Bekannte, die seit Jahren am Baggersee und der Rench ihren Angelkünsten fröhnen, berichteten mir, daß sie in der Nähe ihrer Angelplätze am Baggersee eindeutige Fraßspuren bemerkt hätten. Natalia und ich gingen dieser Tage daher auf Spurensuche und wurden tatsächlich fündig. Sie befinden sich im Schlut zwischen Baggersee und Rench. Weitere 2 Fundorte (davon 1 Bildnachweis eines Bibers) gibt es inzwischen auch noch. Diese werden jedoch zum Schutz der Biber hier nicht verraten, da sie zudem Auswirkungen auf die Genehmigungsfähigkeit des beantragten Verfahrens zum Kiesabbau auf dem ehemaligen Gelände des Kieswerks haben dürften. Jetzt ist das Ende des Kieswerks nahe und die Natur wird endlich wieder ihren gebührenden Platz einnehmen.

Bild:privat

Biber-Aktivitäten an de Bach: In der letzten Novemberwoche zeigte unsere Biber-Familie an de Bach eindrucksvoll, daß sie noch da und aktiv ist. Nach Hereinbrechen des Winters scheint sich ein großer Hunger angestaut zu haben, denn im Umkreis der Burganlage sind mehrere Spuren von abgenagten Ästen zu entdecken. Sogar eine große Pappel mußte jetzt dran glauben. Sie liegt quer in de Bach und deren Rinde ist ein wahres Festmahl für die Nager. Diese Pappel wurde nach meinen Feststellungen bereits 2020 angeknappert und nun wurde sie eine Beute der Biber. Ich sage bewußt Biber, denn neben den Erwachsenen besteht die Familie auch aus dem Nachwuchs. Wieviele dies sind, weiß ich nicht. Aufgurnd der vielen Fraßspuren, welche innerhalb einer Woche gezählt wurden, gehe ich mit ziemlicher Sicherheit davon aus, daß es insgesamt 3 oder gar 4 Biber sind.

 

Antwort des RP FR ist unbefriedigend: Inzwischen liegt den Antragstellern LNV BaWü, Nabu Lichtenau/Rheinmünster, Bund-Umweltzentrum und dem Zukunftsforum Ortenau ein Antwortschreiben des RP FR auf Ausweisung eines Biberschutzgebiets vor. Demnach wird auf das bereits 2018 abgeschlossene Verfahren zur Meldung von FFH-Gebieten an die EU hingewiesen. Damals wurde der Biber jedoch wegen Nichtvorkommens nicht gemeldet. Ich halte dies für einen Fehler, denn zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits Erkenntnisse über das erfolgreich verlaufene Wiederansiedlungsprojekt im Elsaß, welches von 1993-1995 durchgeführt worden ist. U. a. wurden 8 Biber im NSG Roßmörder bei Offendorf ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund müßte eigentlich eine Nachmeldung entsprechend der einschlägigen EU-RL 92/43 möglich sein. Dafür werde ich weiterhin eintreten, zumal das RP auch hinsichtlich der Aktualsierung des Managementplans Westliches Hanauerland auf ein abgeschlossenes Verfahren verweist, wobei es allerdings wiederum versäumt hat, Meldungen über Bibernachweise entsprechend nachzugehen und diese kartieren zu lassen. Richtig ist nämlich, daß ich die Nachweise über das Bibervorkommen am Mühlbach schon 2018, also vor Abschluß des Verfahrens im Juni 2019, vorgelegt hatte.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Versäumnisse des RP überwiegen und daher der Antrag weiter verfolgt werden sollte, um die Biber der Region dauerhaft schützen zu können.                                                                                 geschrieben 08.05.21

hier das Antwortschreiben des RP FR zum Nachlesen
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Antrag auf Ausweisung eines Biberschutzgebiets: In den BNN vom 15.04.2021 wurde berichtet, dass der Landesnaturschutzverband BW -AK Ortenau-, die Nabu Ortsgruppe Lichtenau/Rheinmünster, das Bund Umweltzentrum Offenburg und das Zukunfstforum Ortenau einen Antrag auf Ausweisung eines Schutzgebiets iim FFH-Gebiet Westliches Hanauerland und Vogelschutzgebiet "Rheinniederung Kehl-Helmlingen" an das zuständige Regierungspräsidium Freiburg eingereicht hat. Ich begrüße diesen Schritt und hoffe auf einen baldigen positiven Ausgang. Da der Biber den höchsten Schutzstatus nach EU und nationalem Recht genießt, muß zur Erhaltung für diese Tierart nach Anhang II der genannten RL der EU ein besonderes Schutzgebiet ausgewiesen werden. Der Lebensraum der Biber umfaßt inzwischen den Bereich von Leutesheim bis Helmlingen. Sie leben im Mühlbach und den Altrheinarmen Rheinseitengraben und -kanal und neuerdings Steinwert bei Honau. Dieser Lebensraum muß im beschriebenen Gebiet geschützt und so betreut werden, daß die ökologischen Bedürfnisse der Biber erfüllt werden und sich die noch geringe Population weiter entwickeln kann und ihr Bestand dauerhaft erhalten bleibt. Auf die Dringlichkeit des Antrags wurde besonders hingewiesen, da innerhalb des Lebensraumes ca. 30 ha. wertvollen Rheinauenwalds wegen Kieswerkserweiterungen gefällt werden sollen. Belastend und schädlich ist desweiteren in den Sommermonaten der intensive Kanubetrieb.

Sobald eine Antwort des RP FR vorliegt, werde ich darüber berichten.

                                                                                                   geschrieben 17.04.21

Wichtige Infos: Da die Führung zum wiederholten Male ausfallen mußte und ich dadurch keine Gelegenheit hatte, alle notwendigen Infos über „unsere“ Biber an die TeilnehmerInnen
weiter zu geben, möchte ich dies in aller Kürze hier nachholen. Diesen Winter entdeckten Natalia und ich die Wohnstätte der Biber am Mühlbach. In der Annahme, daß etliche treue Leser meiner HP an Ostern den Mühlbach-Wiede-Weg entweder zu Fuß oder mit dem Rad gegangen sind, stand man plötzlich auf Höhe des „Pfaffelechels“ vor Absperrgittern. Und genau dahinter befindet sich die Biberburg. Familie Biber hat sich ausgerechnet diesen ungünstigen Standort ausgesucht und ihre Flucht- und Spielgänge unterhalb des dortigen Fußwegs angelegt. Untersuchungen verrieten, daß diese Unterhöhlungen jederzeit einzustürzen könnten. Für Fußgänger, Radfahrer und Reiter bestand also erhöhte Lebensgefahr. Daher setzte ich mich umgehend mit der Biberbeauftragten des RP FR in Verbindung, damit die Örtlichkeiten aus Verkehrssicherungs- und auch aus artenschutzrechtlichen Gründen unverzüglich abgesperrt werden. Noch vor den Feiertagen wurden dann durch die Stadt Rheinau die vorübergehenden Absperrmaßnahmen durchgeführt. Leider mußte ich bei mehreren Kontrollen feststellen, daß das verhängte Betretungsverbot von manchen Zeitgenossen vorsätzlich mißachtet worden ist. Spuren im Wald und neben den Gittern verrieten, daß diese bis an die Burganlage führten. Ostermontag konnte ich in flagranti eine Person erwischen, die sich inmitten der Absperrfläche befand. Außerdem bemerkte ich, daß Bengel in Bibergängen steckten. So ein Handeln ist nicht nur extrem dumm sondern rechtlich betrachtet auch kein Kavaliersdelikt mehr.
Biber sind bekanntlich besonders streng geschützt. Dies ist der strengste Schutzstatus, den es gibt. Nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es verboten,
- Bibern nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten,
- sie während der Fortpflanzungs-, Aufzucht- Überwinterungs- und Wanderzeit erheblich zu
stören
- Fortpflanzungs- oder Ruhestätten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören
Es ist bedauerlich, daß die Stadt Rheinau aufgrunddessen nun die Absperrmaßnahmen verstärken und zudem kontrollieren muß. Bei Zuwiderhandlungen drohen im Einzelfall empfindliche Strafen. Angestrebt wird außerdem ein besserer Schutz der Burganlage. Vermutlich wird der Fußweg umgeleitet und dauerhaft gesperrt werden müssen, damit die Biber ungestört leben können.                                                geschrieben 08.04.21

Absage der Exkursion am 21.03.2021: Da der Ortenaukreis seine Corona-Schutzmaßnahmen mit Wirkung zum 20.03.2021 verschärfen wird, bedauere ich Euch nach Rücksprache mit dem 1. Vorsitzenden der Nabu Ortsgruppe Lichtenau/Rheinmünster mitteilen zu müssen, daß die Exkursion leider nicht statt finden kann. Aufgeben ist jedoch nicht angesagt. Sobald wir grünes Licht - hoffentlich in 3-4 Wochen - seitens der Politik bekommen sollten, wird die Führung durchgeführt werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Ich lasse es mir jedoch nicht nehmen, dies noch zu kommentieren:

Verdammt nochmol, der ganze Corona-Schiss kotzt mich so an, bsonders wie er von de Politik fir ihre Zwäck ussgenotzt on wie gschwindelt wird. M`r muess doch nor in andri Länder gucke wie´s dert lauft: Schwede, Weißrussland, Russland mache kenn so Zinober, hänn kenn Lockdown alles isch normal, es gibt kenn Zwang on Angstmacherei wie bi ons. Sterbebzahle sinn wie bi ons, in Schwede sogar wenjer. Worum solle mir also Lockdowns mache, die bringe doch eh nix, sinn ohni Wirkung.

Ich mecht nid uff ewich wie e domms Schoof behandelt wäre. An die Adress von Merkel, Söder, Kretschmann un Konsorte: Sie haben uns zu dienen und wir nicht Ihnen. Wir haben Sie nicht ermächtigt, uns zu entmündigen und wir werden das auch niemals tun. Beendigen Sie sofort alle Lockdown-Maßnahmen und geben Sie uns die Freiheiten zurück.

Einladung zur Führung „Auf den Spuren von Biber und Wildkatze“ am kommenden Sonntag, den 21.03.21: Nachdem die ursprünglich für 2020 vorgesehene Führung 2x ausfallen mußte, kann sie nun endlich am 21.03. 2021, 14.00 Uhr, statt finden. Veranstalter ist die Nabu Ortsgruppe Lichtenau/Rheinmünster und ich sowie Klaus Burkard aus Lichtenau haben die Ehre, die Führung zu übernehmen. Wir würden uns über zahlreiche Teilnahme vor allem aus Helmlingen freuen. Es gibt sicherlich viel Interessantes über die Neuankömmlinge zu berichten und außerdem ist ein Spaziergang im Naturschutzgebiet Mittelgrund immer lohnenswert. Bewegung in der Natur fördert zudem das eigene Immunsystem.
Vorherige Anmeldungen sind möglich unter info@nabu-li-rhm.de oder 072227-3995 Herbert Schön 1. Vorstand bzw. 07227-994981 Uwe Wagner. Niemand wird jedoch nach Hause geschickt, wenn er am 21.03. auch ohne Anmeldung am Treffpunkt Parkplatz Baggersee-Badestrand Helmlingen erscheint.

Diersche hat auch Biber: Schneller als gedacht breiten sich Biber in Rheinau immer weiter aus. Nach den bekannten Populationen im Mühlbach und Rheinseitengraben nun also ein neuer Fundort. Joachim Thomas aus Honau entdeckte sie dieser Tage auf einem Streifzug durch die Rheinauen. Unsere Region wird damit zu einem Hotspot in Sachen Biber und diese gilt es entsprechend zu schützen. Geplante Kieswerkserweiterungen mit dem Wegfall von ca. 20 Hektar Waldflächen wie in Freistett und Diersche können deshalb unter keinen Umständen verwirklicht werden. Dies würde dem Schutzzweck des dortigen Natura 2000 FFH-Gebiets Westliches Hanauerland eindeutig widersprechen. Die streng geschützten Biberbestände wären dadurch erheblich gefährdet. Außerdem muß berücksichtigt werden, daß in dem Gebiet die ebenfalls streng geschützte Wildkatze heimisch ist. Hinzu kommen Schwarzspecht, Gelbbauchunke, Kammmolch, Eisvogel und verschiedene Libellenarten. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß meines Erachtens das gesamte Gebiet von Helmlingen bis Diersche deshalb längst als Naturschutzgebiet aufgewertet und nicht nur als FFH-Gebiet ausgewiesen werden müßte. Der Landesnaturschutzverband BaWü hat das zuständige Regierungspräsidium Freiburg daher auf die Dringlichkeit der Unterschutzstellung hingewiesen. Ich unterstütze ihn dabei.
Ich appeliere daher an den Ortschaftsrat Diersche, einem demnächst zu erwartenden Antrag des Kieswerkbetreibers nicht zuzustimmen. Gleiches gilt für den Gemeinderat der Stadt Rheinau. Macht nicht den gleichen Fehler wie in Helmlingen. Natur- und Artenschutz steht über wirtschaftlichen Interessen.

Artikel vom 11.12.2020

Keine Führung des Nabu zu Biber u.Wildkatze: Nachdem die für den den 23.03. geplante Führung wegen dem 1. Lockdown schon ausfallen mußte, steht nun auch eine für den 29.11. vorgesehene Exkursion unmittelbar vor dem Aus, da es ja schon wieder einen 2. Lockdown geben wird. Dies ist mehr als bedauerlich, da ein Rundgang in der freien Natur eigentlich der Stärkung des Immunsystems dient und daher aus medizinischer Sicht unbedingt empfehlenswert und keineswegs schädlich sein kann wie unsere Regierung nun leider durch unsinnige Beschlüsse zum Ausdruck gebracht hat.
Da seitens unserer Regierung keine langfristige Strategie hinsichtlich SARS-Cov2 zu erkennen ist, ist es völlig ungewiß, ob jemals wieder Führungen möglich sein werden, denn dieser Virus wird nicht verschwinden. Er wird ohnehin mutieren und ein nächster Virus kann auftauchen. Wer also immer noch glaubt, daß es eine Rückkehr zum Leben wie vor SARS-Cov 2 alsbald geben wird, ist auf dem Holzweg.
Der Tierwelt ist dieses Corona-Theater sowieso egal. Deren Entwicklung ist nicht davon abhängig. Die am Mühlbach dauerhaft angesiedelte Biberfamilie war nach meinen Beobachtungen im Verlauf dieses Jahres nur zu Beginn durch wenige Fraßspuren sichtbar. Nachdem nun die Blätter fallen und das Nahrungsangebot an den Ufern zurück geht, ist mit erneuter Aktivität zu rechnen.
Seit dieser Woche habe ich außerdem ein völlig neues Biberrevier festgestellt. Für mich stellt sich natürlich die Frage, woher diese Biber abstammen. Ich gehe davon aus, daß es sich entweder um vertriebene Jungbiber aus der Population am Mühlbach oder neu Zugewanderte aus dem Offendorfer Mühlrhein handelt. Da diese Erkenntnis große Auswirkung auf das laufende Planfeststellungsverfahren Peter zur Erweiterung des Petersees hat, wird es natürlich nicht bekannt gegeben. Zwecks Kartierung und weiterer Veranlassung wurden lediglich das zuständige RP Freiburg, die Biberbeauftragte Frau Sättele und der Landesnaturschutzverband verständigt.
Das heißt, daß auf der Gemarkung der Stadt Rheinau inzwischen mindestens 2 streng geschützte Biberpopulationen heimisch sind und Rheinau deshalb für sie eine besondere Verantwortung hat. Kieswerkserweiterungen wie in Freistett, Diersheim und Honau müssen daher ein Tabu sein. Jungbiber müssen auch künftig neue Lebensräume finden können. Aus diesem Grund begrüße ich sehr, daß es mitterweile Widerstand in Form einer Bürgerinitiative in Diersheim gibt. 

Führung zu Biber und Wildkatze: Am 23.03.2020 findet in Helmlingen ein besonderes Ereignis statt, worauf ich bereits jetzt hinweisen möchte. Der Nabu Kreisverband Rastatt lädt im Rahmen seines Jahresprogramms zu einer Führung mit der Bezeichnung "Auf den Spuren des Bibers und der Wildkatze“ ein. Sie wird von mir und Klaus Burkard aus Lichtenau, den alle beim Angelsportverein bestens kennen, geleitet. Treffpunkt ist am Sonntag, den 23.03. um 14 Uhr am Parkplatz Baggersee. Die ca. 2-stündige Exkursion zu Fuß geht entlang des Mühlbachs durch unser Naturschutzgebiet Mittelgrund. Frühlingserwachen der Natur mit viel Vogelgezwitscher ist garantiert. Ich und Klaus werden während der Wanderung natürlich alles Wissenswerte über Biber und Wildkatze berichten.
Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligung aus Nah und Fern und besonders auch aus Helmlingen. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos. Die Veranstaltung wird rechtzeitig im Amtsblatt der Stadt Rheinau bekannt gegeben.

Bibernachwuchs ?: Diesen Winter haben unsere beiden Biber bereits wieder sichtbare Spuren am Mühlbach hinterlassen. Sogar eine größer Bruchweide wurde gefällt, welche nun quer und vollständig abgenagt im Bachbett liegt. Ob es im Laufe des Frühjahrs 2019 Nachwuchs gegeben hat, weiß ich jedoch noch nicht. Dies heraus zu finden, ist enorm schwierig, da die Tiere nur zur Nachtzeit aktiv sind und ihr Revier doch ziemlich groß ist. Es reicht vom Ende des natürlichen gebliebenen Mühlbachs - Höhe Kälberwörth - bis zur Kläranlage. Versuche, junge Biber vor die Linse zu bekommen, scheiterten bisher. Außer Wildsau, Fuchs und Wildkatze wurde lediglich ein erwachsener Biber bildlich festgehalten. Doch aufgeben werden wir (Klaus und ich)  nicht. Richtiges Monitoring verlangt dies, denn das Wissen könnte auch Einfluß auf das Wasserrechtsverfahren Kies Peter haben. Junge Biber werden bekanntlich nach 2 Jahren von ihren Eltern aus deren Revier verdrängt und müssen sich in der Umgebung ein neues Habitat suchen. Es könnte westlich des Mühlbachs im Rheinseitengraben sein.

Was für eine Überraschung !: Bisher hatten wir lediglich den Nachweis über einen Biber - sh. vorheriger Artikel - , der allem Anschein nach ein Männchen ist. Klaus Burkard, Nabu Mitglied aus Lichtenau, blieb jedoch hartnäckig. Seine Wildkamera lieferte nun eine dicke Überraschung: Foto und Videoaufnahmen von Samstagnacht 23.30 Uhr zeigen plötzlich 2 Biber. Unser Biber ist tatsächlich in Begleitung einer Partnerin. Entsprechend groß war unsere Freude. Es deutet alles darauf hin, daß die weibliche Biberin bereits zusammen mit dem Männlein auf Reviersuche gegangen ist, und beide im Herbst 2018 ihr Glück in Helmlingen gefunden hatten, ohne daß wir davon etwas mitbekommen hatten. Vermutlich zeigte sie sich bisher nicht vor der Wildkamera und wir konnten nur das Männchen im Bild festhalten. Seis drum, damit ist die Zukunft der Biber auf Dauer in Helmlingen gesichert. Der Grundstock zu einer Biberfamilie mit Nachwuchs ist damit gelegt. Biber leben in einer Dauerehe und bringen pro Jahr zwischen April und Juni 2-4 Junge zur Welt. Die Vorfreude auf dieses Ereignis ist daher jetzt schon riesig. Wenn es soweit ist, werde ich darüber wieder berichten. 

Wir haben ihn !: Lange hat es gedauert, aber nun haben wir ihn endlich vor die Linse bekommen, den Helmlinger Biber. In der Nacht von Freitag auf Samstag kehrte er an eine Silberweide zurück, welche er zuvor schon angeknabbert hatte. Exakt dort platzierte der Nabu Lichtenau die Kamera. 2 Uhr morgens war es dann soweit, er tauchte auf und machte sich hungrig ans Werk. Es gelangen danach mehrere Videoaufnahmen und Fotos. Festzuhalten ist, daß es ein historisches Ereignis für unser Dorf ist, denn es ist der erste Biber, der Helmlinger Boden betreten hat. Selbst in alten Schriften bzw. Akten gab es keine Hinweise. Wichtigste Erkenntnis ist außerdem, daß es ein männlicher Jungbiber ist. Dieser bleibt uns wohl noch eine ganze Weile erhalten, da er reviertreu ist. Wünschenswert wäre, daß er in den kommenden Jahren eine weibliche Partnerin aus der Offendorfer Mühlrhein-Population bekäme. Drücken wir die Daumen, daß eine Biberin den Weg über den Rhein findet.

3. Exkursion über Bibervorkommen zwischen Drusenheim und Offendorf: Wir setzten unsere Suche nach Bibern am Unterlauf des Mühlrheins am 30.01. fort. Da wir mit der Fähre übersetzten, starteten wir die Exkursion in Drusenheim. Der Mühlrhein verläuft dort nahe der ersten Häuser, macht dann eine Schleife gegen den Rhein, dreht wieder westlich zum Gewerbegebiet, windet sich dort, und geradeaus geht es Richtung Kreuzrhein. Erste Biberspuren konnten wir bereits in unmittelbarer Nähe der letzten Häuser Drusenheims entdecken. Weiter außerhalb war der Mühlrhein von dichtem, fast undurchdringlichem Urwald und Strauwet umsäumt, sodaß es schwierig war, direkt an das Ufer zu gelangen. Trotzdem konnten wir uns an manchen Stellen durchschlagen und fanden tatsächlich Biberspuren. Mit etwas mehr Glück wäre es uns sogar gelungen, einen schwimmenden Biber zu fotografieren. Mit dem Fernglas konnte ich ihn gerade noch sehen, bevor er danach im Schilfgürtel verschwunden ist. Insgesamt hat sich die Suche aus meiner Sicht voll gelohnt. Ich konnte mit dieser und den vorigen Exkursionen nachweisen, daß sich im Mühlrhein zwischen Offendorf und Drusenheim einige Biber - mitunter gar Familien - dauerhaft angesiedelt haben. Dies ist für Helmlingen ein sehr gutes Zeichen, gibt es doch Hoffnung, daß bald wieder - wie jüngst im November 2018 - einer dieser Biber zu uns einwandern wird. Genügend Reviere hätten wir ja zu bieten. Im Vergleich zum Mühlrhein sind sie allerdings von deutlich geringerer Qualität, da ihnen die Unberührtheit der Natur fehlt. Bei uns gibt es keine Urwälder mehr, überall wird bis in das letzte Ende gnadenlos Forstwirtschaft betrieben. Biber lieben hingegen ungestörte natürliche Lebensräume. Diese gibt es am Mühlrhein zur Genüge. Biber finden dort wirklich optimale Bedingungen vor. Ich hatte den Eindruck, daß fast das ganze Gebiet noch von keinem Menschen jemals betreten worden ist. Unsere elsässischen Freunde möchte ich daher ausdrücklich dafür loben, daß sie dieses Paradies geschaffen haben und es auch schützen, indem sie jegliche Eingriffe wie z. B. Forstarbeiten untersagen. Rheinau könnte sich eine Scheibe hiervon abschneiden.

 

Zur besseren Orientierung eine Karte:

 

Mühlrhein ist in der Mitte, rechts davon sieht man die Altarme des Roßmörder

PS: Eine weitere Neuigkeit: Der Storch (Mann) ist am 30.01. aus seinem Winterquartier im Süden (vermutlich Spanien) zurück gekehrt.

2. Exkursion in Offendorf erfolgreich: Da unsere 1. Suche nach dem Biber im Rossmörder nicht von Erfolg gekrönt war, starten wir am Neujahrstag einen weiteren Versuch. Zuvor hatte ich mir über Google das Beobachtungsgebiet ganz genau angeschaut. Es lag westlich des Naturschutzgebietes und erstreckte sich vom Ende der Bebauung Offendorfs den Mühlrhein bachabwärts entlang bis zum Kreutzrhein auf der Höhe der ehemaligen Raffinerie von Herrlisheim. Und tatsächlich gleich hinter den letzten Häusern entdeckten wir am Mühlrhein frische Biberspuren und womöglich gar eine Burg einer Biberfamilie - siehe Fotos -. Über ein Länge von einigen Hundertmetern konnten wir mehrere angeknabberte und gefällte Weiden entdecken. Der Mühlrhein fließt mitten durch Offendorf und danach parallel zum Rossmörder Richtung Drusenheim und sodann nach Dalhunden, wo er schließlich in die Moder mündet. Sein  Ursprung liegt in der Wantzenau bei Straßburg durch Bildung von Grundwasser und Zusammenfluß kleinerer Bäche zu einem größeren Bach. Da er einst zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg gehörte, hatte er auch die Bezeichnung Hanauerrhein. Nach dem Eintritt in die Gemarkung Gamsbheim wird aus dem Hanauerrhein der Mühlrhein. Dieser Name kommt von der Existenz einer Mühle, deren Ursprünge auf 1686 zurückgehen und die um 1815 verschwunden ist. Wo der Mühlrhein auf Gemarkung Herrlisheim stößt und Drusenheimer Gebiet erreicht, macht er eine größere Schleife links zur ehemaligen Raffinerie, und wird dort zum Kreuzrhein. Um den Kreutzrhein zu Fuß zu durchqueren, bedarf es der Navigation, denn Fußwege etc. gibt es nicht. Es ist Natur pur mit dichtem Unterholz und im Innern uralter Bäume. In diesem Urwald gibt es gottseidank keine Forstwirtschaft mehr. Es ist ein Paradies für die Tierwelt. Im Kreuzrhein entdeckten wir keine Biberspuren mehr, was meine Hoffnung war. Dies lag allerdings daran, daß der Wasserstand derzeit zu niedrig ist. Wir beschlossen dennoch, zu einem späteren Zeitpunkt dem Unterlauf des Mühlrheins Richtung Drusenheim bis zur Mündung in die Moder zu folgen, um nach dem Biber Ausschau zu halten.

Rossmörder von Offendorf: Am ersten Weihnachtstag wandelten wir auf den Spuren des Helmlinger Bibers, welcher nachweislich aus der Population der 1993 im Rossmörder ausgesetzten Biber stammt. Zunächst schauten wir uns das Mündungsgebiet der Ill an, welches als mögliche Zuwandererroute über den Rhein in Frage kommt. Dort gibt es am linken Ufer einen unterirdischen Düker zu den weitverzweigten Altwassern des Rossmörders. Weiter ging es mit dem Auto durch Offendorf Richtung Rhein. Am Hochwasserdamm des Obst- u. Gartenbauvereins parkten wir den PKW und starteten dort die Exkursion. Geht man am ersten Weg in das Innere betritt man eine andere Welt. Dort hat der ungebändigte Rhein eine typische Landschaft geschaffen, die aus zahlreichen Armen und Inseln besteht, auf denen sich ein üppiger Auenwald entwickelt hat. Um die letzten Reste dieses prächtigen Biotops zu retten, wurden von nationaler und europäischer Seite Schutzmaßnahmen ergriffen. Aus diesem Grund wurde im Herzen des Waldgebiets von Offendorf schon 1989 ein Sektor von 110 ha in zwei Naturschutzgebiete -  reserve naturelle de la forêt und reserve biologique de Rossmörder - geschaffen. Dort kann sich die Natur nach ihrem eigenen Zyklus und Gesetz seitdem entwickeln, ohne daß der Mensch großartig eingreift. Das Wegenetz ist durch Stege miteinander verbunden. Wer dieses Naturjuwel vor unserer Haustüre noch nicht gesehen hat, hat wirklich etwas verpaßt. Ich kann einen Besuch dringend empfehlen. Schon in Jugendjahren interessierte mich der Rossmörder und seither war ich öfters dort. Gemeinsam mit Aktiven aus Offendorf widersetzten wir uns in den frühen 1990-iger Jahren erfolgreich gegen Pläne der französischen Eisenbahn SNCF, welche eine Trasse durch den Rossmörder vorsahen. Der damalige Bürgermeister ( Maire) hieß Denis Hommel, sein Beigeordneter (Adjoint) war der junge Francois Rugraff. Beide sind noch heute in ihren Ämtern. Ich erinnere mich noch gut, wie sie sich begeisternd für ihren „Schärzemer“, den Roßmörder einsetzten. Man muß wissen, daß dieser Teil vor der Tulla-Begradigung des Rheins zur Gemarkung von Scherzheim gehörte. Ach ja, und Biberspuren entdeckten wir leider keine. Vielleicht lag es auch daran, daß der Rhein leichtes Hochwasser hatte. Schön war die 9 km - Runde aber trotzdem.

Biber ist ein Elsässer: Noch immer fasziniert mich die Rückkehr des Bibers. Über das Internet versuche ich, alle notwendigen Infos zu sammeln, da ich insbesondere wissen möchte, woher der Biber stammt, ist es ein Biber oder eine Familie, gibt es eine Chance über eine dauerhafte Population etc.. Inzwischen konnte ich in Erfahrung bringen, daß er aus dem Elsaß zugewandert ist. Diese Erkenntnis verdanke ich Jean Claude Jacob aus Thann, dem Biberexperten im Elsaß und Frankreich. Sein Wissen ist auch bei baden-württembergischen Behörden regelmäßig gefragt. Jacob berichtete, daß man vor etlichen Jahren an 5 Stellen in den Oberrheinauen Biber aus dem Rhônetal ausgewildert habe, u. a. 1979 in der Rench bei Renchen 4 Tiere und 1993 8 Tiere im Naturschutzgebiet Roßmörder unser Nachbardorfes Offendorf. Sieben Jahre danach konnten bereits 26-28 Ansiedlungen, davon 8-10 Familienreviere, zwischen Straßburg-Robertsau und Munchhouse im Sauerdelta nachgewiesen werden. Zahlen über die aktuellen Bestände liegen leider nicht vor. Ich werde mich bemühen, diese Zahlen zu ermitteln. Was sich jedoch definitv sagen läßt, daß es im Elsaß die weitaus höheren Biberbestände als in Baden gibt. Dort scheint es ihm bedeutend besser zu gefallen. Was aus den 1979 in der Rench ausgesetzten Bibern geworden ist, liegt im Unklaren. Vermutlich sind sie allesamt umgekommen. Klar ist aber, daß der jetzt von mir beobachtete Biber zu 100 % aus dem Roßmörder stammt und ein Jungbiber ist. Biber leben im Familienverband in festen Revieren. Eine Familie besteht in der Regel aus den Elterntieren und zwei Jungengenerationen. Die Ausbreitung erfolgt über abwandernde Jungtiere auf der Suche nach einem eigenen Revier. Während der Ausbreitungsphase können jährliche Zuwachsraten bis zu 20 % erreicht werden. Die Lebenserwartung der Biber liegt bei 10-12 Jahren. Spannend wird es künftig sein, ob dem Biber sein Lebensraum zusagt und er dort ein Revier einrichten wird.

Sensation - Biber in Helmlingen: Ich kann es immer noch nicht glauben, aber da ich es mit eigenen Augen gesehen habe, ist es wohl Realität: der Biber ist in Helmlingen zurück und dies vor dem Hintergrund, daß die letzten Tiere im Jahre 1846 in Baden-Württemberg ausgerottet worden sind ! Biber waren bis zum 18. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet. Sie wurden wegen des dichten Fells, des als Fastenspeise genutzten Fleisches und des „Bibergeils“, einem salicylsäurereichen Drüsensekret, jedoch gnadenlos bejagt, was schließlich zur Ausrottung führte. Ab 1956 wurden in der Schweiz und 1966 in Bayern wieder Biber aus der früheren Sowjetunion erfolgreich ausgesetzt. Unser größtes heimisches Nagetier erobert seither auch Baden-Württemberg ( erste Sichtungen gab es um 1980 ) und zwar von Nordosten über Altmühl und Wörnitz (Bayern), von Südosten über Donau und Iller, von Süden aus der Schweiz über den Hochrhein und (hier allerdings zaghaft) von Westen aus Frankreich vom Elsass her. Der Bestand ist allerdings noch gering. Von landesweit derzeit ca. 1.500 Bibern werden allein 700 im Regierungsbezirk Tübingen gezählt. Im Regierungsbezirk Freiburg ist er seit längerem im Naturschutzgebiet Taubergießen bei Freiburg heimisch. In der Ortenau tauchte er erstmals 2013 im Polder Altenheim und danach 2017 bei Neumühl an der Kinzig auf. Daß er nun in Helmlingen angekommen ist, zeigt, daß er weiter auf dem Vormarsch Richtung Norden in den Regierungsbezirk Karlsruhe ist. Dort gibt es jedenfalls bisher noch keine Sichtungen. Daher ist schon was Besonderes, daß Helmlingen Biberland geworden ist.
Aus Sicht von Naturschützern und Gewässerökologen ist die Rückkehr des Bibers ein doppelter Segen. Sie freuen sich über den Erfolg der Wiederansiedlungsbemühungen und über die ökologische Aufwertung der Landschaft durch das emsige Schaffen der Wassernagetiere: Mit ihren Dämmen und Bauten gestalten die Biber Gewässerläufe naturnah um. So schaffen sie vielfältige Lebensräume für alle Arten der Gewässer und Feuchtgebiete und sorgen für einen besseren Hochwasserschutz in den Auenbereichen.
Da der Biberbestand immer noch sehr klein ist, muß der Biber einen besonderen Schutzstatus haben. Dieser ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie der EU verankert und somit ist er eine streng geschützte Art nach europäischem Recht. Diese Vorgaben der FFH-Richtlinie wurden im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in nationales Recht umgesetzt, so ist es z.B. nach § 44 Abs. 1 BNatSchG verboten, dem Biber nachzustellen, ihn zu fangen, zu verletzen, zu töten, erheblich zu stören oder seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen oder zu zerstören, an seinen Wohn oder Zufluchtsstätten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder ähnliche Handlungen zu stören (Störverbote). Auch besteht ein Besitz- und Vermarktungsverbot.
Um dies alles zu vermeiden, werde ich deshalb nicht verraten, wo ich den Biber in Helmlingen gesehen habe. Lediglich über sein weiteres Leben und seine Aktivitäten werde ich hier berichten. Die für das Bibermanagement zuständigen Stellen - Landratsamt Ortenaukreis als Untere Natruschutzbehörde und Regierungspräsidium Freiburg - wurden von mir informiert.
Erste Bilder der Biberspuren gibt es hier: