Abflug der Schwalben gen Süden: Pünktlich wie die Maurermeister ( in der Nacht auf den 08.09. = Maria Geburt ) sind die Helmlinger Schwalben auf die halbe Weltreise nach Westafrika aufgebrochen. Wir werden sie daher lange Zeit vermissen.

Bilanz des Schwalbenjahres 2023: Bald sammeln sich die Mehl- und Rauchschwalben in großen Gruppen, um sich auf den Ablflug Richtung Süden vorzubereiten. Während die Zahl der Mehlschwalben deutlich zugenommen hat - ich schätze ca. 60-70 insgesamt -, werden Rauchschwalben immer seltener. Auch unser Schwalbenpaar hatte bei zwei Bruten lediglich 7 Junge. Schau ich mich in anderen Dörfern der Region um, ist die Situation ähnlich, eine traurige Entwicklung.   

Erste Schwalbe eingetroffen: Hurra, in unserer Scheune ist die erste Rauchschwalbe heute mittag, 15.20 h, am 05.04.2023, eingetroffen. Es ist das Männchen. Die Freude ist groß. Daraufhin wurde sofort das Auto umgeparkt ( wegen des herunter fallenden Kots ). Ab sofort steht es nur noch im Hof. Nun ist wieder Leben auf dem Grundstück und mit Freude kann ich den Schwalben wieder bei ihren Kunstflügen zuschauen.

                                                                                                                  05.04.2023

2. Brut schon flügge: Seit dieser Woche üben 3 Junge das Fliegen, nachdem sie lange im Nest von den Altvögeln gefüttert worden sind. Nur zögerlich verlassen sie jedoch diesen sicheren Ort. Nach wie vor müssen sie nämlich noch ständig mit Futter versorgt werden, da das Fangen von Insekten noch trainiert werden muß. Bald werden sie sich jedoch mit anderen jungen Rauchschwalben zusammen tun, um Richtung Süden aufzubrechen.

Leider hat es im 2. Schopf keine erfolgreiche Brut gegeben. Dort wurde der Nestbau vorzeitg abgebrochen. Damit es 2023 besser wird, habe ich nachgeholfen, indem ich dort ein künstliches Nest montierte.

Insgesamt bin ich trotzdem mit dem Ergebnis der Schwalben-Saison zufrieden. 2 erfolgreiche Bruten können sich sehen lassen. 

    18.08.22

4 Rauchschwälbchen: Das neue Schwalbenpaar in der Scheune hat momentan viel zu tun. 4 Schwälbchen verlangen ständig Futter. Ursprünglich waren es fünf. Eines hat die ersten Tage leider nicht überlebt. Die Verbliebenen haben jedoch gute Chancen auf ein langes Schwalbenleben. Überraschenderweise hat ein zweites Paar erstmals ganz oben im Schopf, wo früher der Saustall gewesen ist, ein neues Zuhause gefunden. Man ist derzeit noch fleißig am Nestbau. Sobald es Nachwuchs zu vermelden gibt, werde ich berichten.  

Endlich, endlich, endlich: Nun sind sie endlich da, meine geliebten Rauchschwalben. So spät im Jahr ( heute ist der 28.04.) waren sie noch nie zuvor eingetroffen. Welch eine Freude ! Ich hatte schon Sorgen, daß dieses Jahr überhaupt kein Paar mehr bei uns brütet. Es wäre das allererste Mal gewesen, denn so lang ich lebe haben immer Rauchis bi " S`Hansjerje in de Schiir" gebrütet. Allgemein stelle ich jedoch fest, daß es von Jahr zu Jahr im Dorf und auch den Dörfern in der Umgebung immer weniger werden. Selbst bei Achim Zimmer und den Aumatten davor sehe ich aktuell nur sehr wenige Rauchschwalben flitzen.   

Auszeichnung für Achim Zimmer (Ale): Auf meinen Vorschlag gab es neulich durch den Nabu Lichtenau/Rheinmünster eine verdiente Auszeichnung für den Bioland-Betrieb von Achim und Regine Zimmer in der Dorfstr. 29. Vorstand Herbert Schön händigte ihm eine Plakette als "schwalbenfreundliches Haus" aus. In seinen Ställen in der Au nisten seit Jahren Rauchschwalben und denen scheint es dort so gut zu gefallen, daß sie im Laufe der Zeit immer mehr geworden sind. Pferde und Kühe ziehen die Schwalben unweigerlich an. Dieses Jahr zählte er 25 Brutpaare. Er hat damit die einzige größere Population im Dorf und dies freut mich ganz besonders. Ale, Merci, daß du den Rauchschwalben in Helmlingen den Fortbestand sicherst.

Den vollständigen Artikel des Nabu kann man hier nachlesen. 

Jetzt sind sie fort: Nach meinen Feststellungen sind am Sonntag die letzten Mehl- und Rauchschwalben zu ihrer langen Reise in den Süden aufgebrochen. Während die Bilanz der Mehlschwalben ziemlich gut aufgefallen ist, sieht es bei den Rauchis eher düster - wie eigentlich überall - aus. Sie hatten unter den schlechteren Wetterverhältnissen doch arg zu leiden und hatten dadurch weniger Bruten als sonst üblich. Ich wünsche allen Schwalben eine sichere Ankunft in Afrika. Sehnsüchtig erwarte ich Alle wieder im März 2022.

Nur 4 junge Rauchschwalben: Ende Juli gab es also doch noch eine Brut und die Eltern zogen in anstrengenden 3 Wochen insgesamt 4 Kleine auf. Mittlerweile sind sie täglich auf Lernflügen unterwegs und kehren nur über Nacht zum Nest zurück. Bald werden sie sich zusammen mit den Mehlschwalben, die in Helmlingen deutlich in der Überzahl sind, sammeln, um gemeinsam Richtung Süden zu fliegen.

Noch keine Brut: So etwas gab es bi s`HansJerje noch nie: Die Rauchschwalben brüten bis jetzt nicht. Ich frage mich, woran dies liegen mag. Es könnte sein, daß das schlechte Wetter (im Juni lange kalt, danach Regen ohne Ende) die Ursache ist. Eine andere Erklärung wäre, daß das langjährige treue Schwalbenpaar nicht mehr zusammen ist. Ich habe bemerkt, daß das Männchen gestorben sein muß, weil nun ein jüngeres im Stall sitzt. Da muß es wohl noch hapern. Die Hoffnung gebe ich aber nicht auf und vielleicht wird es trotzdem noch etwas. Zwei Bruten wie in den Vorjahren wird es allerdings dieses Jahr nicht mehr geben. Ich beobachte weiter und werde berichten.
Wie sieht es bei Euch mit Bruterfolgen aus ? Es würde mich brennend interessieren: einfach mir anrufen oder eine eMail senden. 

Endlich sind sie eingetroffen: Ändli sinn onseri Rauchschwalwe ( 2 ) ankomme. So spoot ware se noch niä. Villicht isch`s au nòr am Wädder gelei`je. Mal sehen, für wieviel Nachwuchs sie dieses Jahr sorgen werden. Mein Auto bleibt ab sofort wegen ihnen im Hof stehen. Mit dem bissel Dräck kann ich guèt läwe.

Noch eine gute Nachricht: Gestern 10.4.21 ertönte auch schon der Kuckucksruf im Rheinwald. Er war wie immer pünktlich.

Erste Rauchschwalben eingetroffen: Natalia und ich entdeckten am Samstag 03.04.21 die ersten Rauchschwalben auf Helmlinger Gemarkung und zwar in der Exklave im Fünfheimburgerwald östlich von Muckenschopf. Innerhalb unseres Dorfkerns wurde leider noch keine gesichtet. Ich erwarte meine Rauchschwalben aber stündlich. 2020 waren sie schon am 27.03. da. Ab Ostermontag soll ja der Winter nochmals zurück kehren.  

Erste Mehlschwalben gesichtet: Heute, am 30.03.2021, wuirden am Himmel über Helmlingen die ersten Rückkehrer aus dem Süden gesichtet. Insgesamt 3 Mehlschwalben flogen ihre Kreise und beziehen nun ihre alten Nester. Wer letztes Jahr Mehlschwalben hatte, kann also heute nachschauen, ob es seine Schützlinge sind. s`HansJerje Rauchschwalben sind noch nicht eingetroffen. Sie müßten allerdings auch sehr bald kommen - ich werde berichten -. Eigentlich kehren Rauchschwalben idR vor den Mehlschwlalben ein.                                                              geschrieben: 30.03.21

An Mariä Geburt ziehn die Schwalben furt: Sie haben wieder auf ihre Innere Uhr gehört und sind tatsächlich punktgenau in der Nacht zum 08.09. Mariä Geburt Richtung Afrika südlich der Sahara abgeflogen. Ich spreche von den Mehlschwalben, denn ein paar Rauchschwalben wie unsere bleiben noch eine Weile hier. Nach meinen Beobachtungen waren es ca. 50 Mehlschwalben, welche sich in unserem Dorf aufhielten und für reichlich Nachwuchs gesorgt hatten. Mein Dank gilt daher den Hausbesitzern, welche künstliche Nisthilfen zur Brut anbieten oder weil sie schon immer in natürlichen Nestern dort gebrütet haben.

Im August hatten s`Hansjerje erfreulicherweise noch eine erfolgreiche Brut mit insgesamt 4 Rauchschwalben. Das Gesamtergebnis von 1. u. 2. Brut mit 10 Jungen kann sich daher sehen lassen. Leider ist die Anzahl der Rauchschwalben in Helmlingen immer noch rückläufig. Man sah sehr wenige im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Beobachtung machte ich auch in den umliegenden Dörfern und Feldfluren. Mich stimmt diese Entwicklung sehr traurig. Ich wende mich daher an alle Helmlinger: Öffnet eure Häuser, Scheunen u. Schuppen und laßt die Schwalben dort ihre Nester bauen. Der Nabu Lichtenau/Rheinmünster berät euch gerne und ist behilflich. Meldet diejenigen, welche Nester widerrechtlich entfernen. Sie verdienen ein saftiges Bußgeld.

Artikel vom 10.09.20

Schwalben-Impressionen:

Auch dieses Jahr hat es wieder 6 x Junge gegeben und noch ist Zeit, ein zweites Mal zu brüten. Von früh bis spät sind die Eltern aktuell am Füttern. Die Kleinen sitzen noch wie die Orgelpfeifen da und lassen sich die Mahlzeiten präsentieren. Einzelne wagen bereits erste Flüge nach draußen. Es macht einfach Spaß, ihnen zuzuschauen.

Ich appeliere an Alle: Laßt Eure Scheunen oder sonstige Gebäude offen, damit Rauchschwalben darin brüten können. Dess bissel Dräck kann m``r in de Griff bekomme.

Erste Rauchschwalben an der Rench gesichtet: Friddimorje, 27.03. Richdong Hochbr`ock Gayli fleje pletzli 2 Rauchschwalwe èm Diefflug iwer d`Rench. Es sind damit die ersten Rückkehrer von ihrer langen Reise südlich der Sahara bis zu uns. In diesen traurigen Tagen freut man sich mehr als sonst über ein solches Ereignis. Bi s`HansJerje isch leider noch kenn Pärel ankomme. Ich räch awer jede Daa demit. S`Wädder isch allewej nid so ginschdi. De Wind kommt nòrr us Nordoschde. Schwalwe bruche awer Südwind.

Wer het au Rauchschwalwe odder Mehlschwalwe an sinnem Huus gsähn ? Mail oder Telefon an mich langt.

 

Schwalben sind fort: Die alte Bauernregel" An Mariä Geburt -08.09.- ziehn die Schwalben furt" hat sich auch 2019 in etwa bewahrheitet. Sowohl Rauch- und Mehlschwalben haben diese Woche unser Dorf verlassen und sich auf die lange Reise gen Süden gemacht. Ich werde ihr tägliches Gezwitscher arg vermissen. Ich vermute, daß der plötzliche Wetterumschwung von großer Hitze zu herbstlicher Kühle der Startschuß zum Aufbruch am 05.09. gewesen ist. Trotzdem kann man am Himmel über Helmlingen natürlich auch in den folgenden Tagen noch Schwalben sehen, denn dies die diejenigen, die aus dem Norden und der Mitte Deutschlands kommen und unser Dorf durchfliegen. 

Es gab eine 2.Brut: Meine Hoffnung auf eine 2. Brut hat sich erfüllt und vor 2 Tagen haben 5 junge Rauchschwalben erstmals das Nest verlassen und sitzen auf einem Seil an der Decke der Scheune. Insgesamt hat unser Paar also 10 gesunde Jungen groß gezogen, ein kleiner bescheidener Beitrag zur Erhaltung der Art. Nach meinen Beobachtungen ist die Zahl der Rauchschwalben leider auch dieses Jahr in Helmlingen nicht sehr groß. Es gibt einfach zu wenig offene Scheunen und Ställe, denn dort brüten sie am liebsten. Dafür haben jedoch erfreulicherweise die Mehlschwalben zugenommen. Sie nehmen die angebotenen Nisthilfen unter hohen Dächern gerne an.

 

Die ersten jungen Rauchschwalben verlassen das Nest: Da das Rauchschwalbenpaar dieses Jahr sehr früh aus Afrika zurück gekehrt ist, begann es auch bereits Ende April mit dem Brüten. Gestern verließen dann 5 Junge das natürliche Nest - siehe Bild - und bereits heute erkunden sie zusammen mit den Eltern die nähere Umgebung über dem Woog. Fliegen klappt von Anfang an hervorragend, nur das Fangen von Insekten im Flug müssen sie noch erlernen. Deshalb werden sie auch noch längere Zeit von den Altvögeln gefüttert. Danach hoffe ich, daß sie eine 2. Brut machen werden. Zur Erhaltung des Bestandes wäre dies wichtig, denn die Zahl geht - berücksichtigt man die letzten Zählungen der Ornithologen - doch stark zurück. Die Gründe dafür sind bekannt: Insektenschwund, Pestizide. Wieviele Rauchschwalben dieses Jahr in Helmlingen sich aufhalten, weiß ich nicht. Nach meinen bisherigen Beobachtungen sind es jedoch nicht sehr viele, hauptsächlich sind es Mehlschwalben. In den kommenden Wochen werde ich daher eine Bestandserhebung machen. Ich rufe dazu auf, mir brütende Rauchschwalben zu melden.

Rauchschwalbenpaar seit 29.03.19 wieder zurück: Friddimiddaa kuòrz noch fünfe hoer ich iwer s´HansJerje Garde ein vertrauliches melodisches Zwitschern „WidWidWid“ und wußte sofort, daß sind unsere Rauchschwalben. Sie kreisten erst noch eine Runde und flogen dann schnurstracks durch das immer für sie offen gehaltene Scheunentor ins Innere zu ihrem angestammten natürlichen Nistplatz. Kurz darauf machten sie sich gleich wieder zur Nahrungssuche über den Aumatten und der Rench auf. Über ihre unversehrte Rückkehr aus den Regionen südlich der Sahara, wo so viele Gefahren lauern, bin ich sehr froh. Der Vorfrühling, welcher seit Mitte März herrscht, war wohl das Startsignal zum Aufbruch.Letztes Jahr tauchten sie beispielsweise erst am 04.04. auf. Schwalben sind Langstreckenzieher, ihre Flugroute beträgt bis zu 10.000 km. Diese für uns Menschen fast unvorstellbare Leistung der kleinen Vögel beschäftigt die Forscher schon lange. Durch moderne Methoden wie Beringung, Ausstattung mit Mini-Sendern und Beobachtung über Radarstationen, konnten viele Rätsel aufgeklärt werden. So weiß man inzwischen, dass Singvögel die Wüste nicht im Non-Stopp-Flug überqueren, sondern nachts fliegen, während sie tagsüber möglichst im Schatten rasten. Auf Nahrung und Wasser müssen sie dabei allerdings verzichten. Die Vögel nutzen bei ihrem nächtlichen Zug günstige Winde aus. Im Herbst ziehen sie unterhalb von1.500 m Höhe und profitieren dabei von den aus Nordost wehenden Passatwinden. Im Frühling steigen die meisten Singvögel über den Bereich der Passatwinde hinaus in Höhen bis über 2.400 m, wo sie aus Südwesten kommende Antipassatwinde nutzen. Ic hoffe, daß in den kommenden Tagen noch mehr Rauch- und Mehlschwalben den Weg nach Helmlingen finden werden, wo sie genauso willkommen sind wie bi s`HansJerje und der Trend des Bestandsrückgangs umgekehrt werden kann.           

Unfassbar, daß es solche Idioten gibt:
Auf die Gefahren, welche Rauch- und Mehlschwalben ( sowie alle anderen Zugvögel ) bei ihren Flügen nach Afrika aus gesetzt sind, hatte ich schon öfters hingewiesen. Der Mensch, das schreckliche Wesen, hat es nämlich auf sie abgesehen. Vögel, welche die Ostroute über die Türkei, Libanon, Syrien, Ägypten nehmen, werden dort regelrecht massakriert. Das Schießen von durchziehenden Schwalben, Seglern und Bienenfressern ist im Mittleren Osten ein weit verbreiteter Volkssport, dem jedes Jahr Millionen Vögel zum Opfer fallen. Das Video zeigt das schreckliche Ausmaß dieses Massakers. Man könnte nur heulen, wenn man sowas sieht.
Warum schreitet hier die Weltgemeinschaft ( UN, EU ) nicht ein ? In Syrien macht sie es doch auch, ohne auf die Souveränität des Landes Rücksicht zu nehmen. Man müßte nur die jeweiligen Regierungen zwingen, den Vogelmord zu verbieten und Vogelmörder hart zu bestrafen. Falls dies nicht helfen sollte, müßte einfach der Geldhahn in Form von Entwicklungshilfe oder Fördergeldern zugedreht werden. Ich habe absolut kein Verständnis, daß man hier tatenlos zuschaut. Es ist doch danach kein Wunder, wenn es immer weniger Vögel gibt.
Doch wer geglaubt hat, daß dies die einzige Falle für Zugvögel ist, der wird enttäuscht sein, denn schon in Europa wiederholt sich südlich der Alpen das gleiche Schauspiel. Zugvögel, welche über die Alpen Richtung Italien, Sizilien, Malta und dort das Mittelmeer nach Nordafrika überfliegen, geraten sie in den Bleihagel Hunderttausender Jäger. Von Mitte September bis Anfang Februar sind 36 Vogelarten in Italien zum Abschuss freigegeben - die meisten davon Zugvögel wie Feldlerchen, Singdrosseln, Turteltauben und verschiedene Wasser- und Watvögel. Die Behörden gestatten den 710.000 Jägern an 60 Jagdtagen ein Abschusskontingent von 30 Vögeln pro Tag, insgesamt fallen dieser Leidenschaft in jedem Jahr mehr als 17 Millionen Vögel zum Opfer. In manchen Regionen wie rings um den Gardasee, auf Sardinien und entlang der süditalienischen Küste wird zudem immer noch mit Fallen und Netzen gewildert. Auch auf Malta ist der Vogelfang ein Volkssport. Anders als in den meisten anderen Fanggebieten des Mittelmeerraums enden die erbeuteten Singvögel als Stubenvögel eingesperrt in den Wohnzimmern vermeintlicher „Vogelfreunde“. In Maltas Hauptstadt Valletta findet sogar an jedem Sonntag ein großer Vogelmarkt statt, der selbst in den Reiseführern als Sehenswürdigkeit genannt wird.
Mit gigantischen Fanganlagen von über 5.000 Quadratmetern Fläche werden dafür an vielen Stellen der Insel Vögel gefangen. Vor allem direkt an Küstenklippen oder auf Hügeln im Inland der Insel finden sich gigantische Anlagen mit zum Teil mehreren Hektar Größe. Neben den Finken werden vor allem Arten wie Ortolane, Schafstelzen, Rotkehlchen und andere Singvögel gefangen.
Das größte Massaker erwartet die Zugvögel jedoch an der nordafrikanischen Küste.
An der gesamten ägyptischen Mittelmeerküste vom Gaza-Streifen im Osten bis zur libyschen Grenze im Westen spannt sich ein 700 km langes System von Japan-Netzen, z.T. dreireihig. Fangsaison ist jedes Jahr von Anfang August bis Mitte November. Mehrere Millionen Kleinvögel werden dort gefangen. Vogelschützer aus Deutschland haben allein an einem Vormittag 10.000 Neuntöter, Steinschmätzer, Wiedehopfe, Fitisse und viele andere Kleinvogelarten auf einem Markt gefilmt. Die professionell ausgeübten Massenfänge wirken sich in einer nie dagewesenen Weise auf die Bestände der europäischen Zugvögel aus.
Der griechische Süden des EU-Mitglieds Zypern ist zu einer Todesfalle für die über das östliche Mittelmeer ziehenden Zugvögel geworden. In Mandel- und Olivenhainen und Gärten  stellen ungezählte Vogelfänger Netze und vor allem Leimruten zum Fang der rastenden Singvögel auf. Besonders zahlreich gehen Drosseln und Grasmücken "auf den Leim", aber auch Kuckucke, Eulen und andere geschützte Arten. Die erbeuteten Tiere landen im Kochtopf und nicht selten in Restaurants, wo sie als "Delikatessen" teuer angeboten werden.
Selbst in Frankreich wird Vogelmord betrieben. 1,3 Millionen Jäger und Vogelfänger wehren sich erbittert gegen jegliche Einschränkung des während der französischen Revolution erstrittenen Jagdrechts für jedermann.Vogelfang, Frühlingsjagd auf heimkehrende Zugvögel, Jagd selbst während der Brutzeit und eine im Herbst völlig ausufernde Jagdleidenschaft – in vielen französischen Departements ist dies bis heute eine Selbstverständlichkeit.
Insbesondere durch den in den Ardennen und Südfrankreich immer noch massiv betriebenen Vogelfang sind viele Arten wie Feldlerche und Ortolan zunehmend bedroht. Gegrillte und mit Gin flambierte Singvögel werden selbst von französischen Spitzenpolitikern als herbstliche Delikatesse geschätzt.
Spanien ist mit seiner Lage am Südwestrand Europas eine wichtige Zugstrecke für die Westzieher, die über Gibraltar zu ihren westafrikanischen Winterquartieren fliegen. Ein Großteil der Zugvögel von den Britischen Inseln, den BeNeLux-Staaten und Frankreichs passieren zwei Mal im Jahr die Badestrände von Costa Blanca und Costa Brava und nahezu alle Wasservögel, die im deutschen Wattenmeer rasten und nach Afrika wollen, überqueren die Iberische Halbinsel. Mit 980.000 Jäger ist die Zahl der Flintenträger in Spanien sehr hoch. Insgesamt 36 Vogelarten sind zum Abschuss freigegeben, darunter 8 Gänse- und Entenarten, Wachteln und Turteltauben, 4 verschiedene Drosseln und der Star. Die jährliche Vogel-Jagdstrecke in Spanien beläuft sich auf rund 11 Millionen Vögel!
Der Fang von Vögeln ist in Spanien nach wie vor in einigen Regionen erlaubt. So werden im Südosten der Iberischen Halbinsel immer noch Finken - vor allem Stieglitze - mit Schlagnetzen gefangen und als "Stubenvögel" verkauft. Entlang der gesamten Mittelmeerküste und auf den Balearen wird kleinen Singvögeln mit Schlagfallen nachgestellt, auf Mallorca ist der Fang von Drosseln nach wie vor erlaubt. Im Nordosten des Landes, in der autonomen Region Katalonien und in Valencia, werden trotz eindeutiger Vorgaben der Europäischen Union jährlich weiterhin zahllose Drosseln in den sog. "Barracca" und "Parany" mit Leimruten gefangen.
In Anbetracht dieser erschreckenden Zustände verstehe ich nicht, daß selbst in der viel gepriesenen EU, wo doch wirklich jeglicher Mist gesetzlich geregelt ist, Vogelmord in diesem Ausmaß möglich ist. Was soll man da von einer EU halten ? An diesem Beispiel zeigt sich doch am Besten, daß die EU überhaupt nicht funktioniert.
Kommen wir noch einmal auf die Rauch- und Mehlschwalben zurück. Helmlinger Schwalben nehmen die Route über Spanien hinüber nach Marroko und sind dadurch wie oben schrieben vor den spanischen Jägern geschützt. Dies ist ein Hoffnungsschimmer, mehr aber nicht. 

Rückflug der Schwalben hat begonnen:
Tausende Mehl- und Rauchschwalben machen sich derzeit auf den weiten Weg in ihre Winterquartiere jenseits der Sahara. Die Bauernregel „An Mariä Geburt ziehen die Schwalben furt“ gibt eine grobe zeitliche Einordnung des Herbstzuges an – Mariä Geburt ist am 8. September, also am Samstag. S´HansJerje"-Rauchschwalbenpaar ist schon am 04.09. abgeflogen, dagegen sind einige Mehlschwalben noch hier. Insgesamt waren dieses Jahr in Helmlingen deutlich weniger Schwalben - vor allem Rauchschwalben - zu beobachten. Dies ist eine äußerst besorgniserregende Entwicklung. Hauptgründe für den starken Rückgang sind eine schwindende Nahrungsbasis aufgrund des Insektensterbens und fehlende Nistmöglichkeiten. Es muß also dringend etwas gegen das Insektensterben getan werden. Dafür müssen die Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft angepackt werden - mehr ökologische (Bio) anstatt konventionelle Landwirtschaft -, Verbot von Glysophat und bienenschädlicher Insektizide - in Frankreich gibt es diese Verbote bereits, warum noch nicht bei uns ! -. Außerdem müssen Pestizide deutlich gesenkt werden. Landwirte müssen für die Anlage von Brachflächen besser gefördert und außerdem gesetzlich dazu verpflichtet werden, große Teile ihrer genutzten Flächen als Brachflächen oder Blühflächen anzulegen. Ebenso müssen das Land und die Kommunen auf ihren Flächen ( Eigentum und Verpachtung ) mit bestem Beispiel vorangehen und diese als Brachflächen oder Blühflächen umzufunktionieren. Außerdem sollte jeder Bürger mithelfen, den Schwalben ein zuhause zu bieten. In Helmlingen kann ich etliche künstliche Nisthilfen feststellen, aber es könnten deutlich mehr werden. Jede neues Kunstnest hilft, daß uns die Schwalben treu bleiben. Weitere Hilfsmittel sind die Anlage von Blumenwiesen im eigenen Garten, Setzen von Sträuchern und Hecken anstatt Rasen oder Schotter im Garten.
Die Helmlinger Landwirte ( Welf, Graf, StaigerSchmitt und Achim Zimmer) erhalten zunächst ein Lob für ihren Beitrag gegen das Insektensterben. Ich kann mehr insektenfreundliche Flächen als in den Vorjahren feststellen. Tadel gibt es allerdings für die immer noch reichliche Verwendung von Pestiziden. Ein Vorschlag meinerseits wäre, daß pro (großem) Acker grundsätzlich ein Randstreifen ( ca. 1 -1,5 m breit ) als Blumenwiese oder Brachfläche genutzt wird. Das ist doch nicht zuviel verlangt oder ?
Zum Schluß rufe ich die beiden Gemeinderäte und den gesamten Ortschaftsrat dazu auf, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für die Natur zu stellen und Anträge in den jeweiligen Gremien einzubringen, daß Pestizide und Neonicotinoide (sie sind für das Bienensterben verantwortlich) auf verpachteten städtischen Flächen verboten werden.

Unser Rauchschwalbenpaar hatte im Mai 6 (!) Junge zu versorgen, ein Rekord. Alle sind inzwischen ausgeflogen und kommen nur selten in die Scheune zurück. Ich habe die Hoffnung, daß sie ein zweites Mal brüten. Dies wäre wichtig, denn nach meinen Feststellungen gibt es dieses Jahr sehr wenige (ca. 10-15) Rauchschwalben, dafür aber mehr Mehlschwalben.

04.04.2018:

Die erste Rauchschwalbe tauchte am Himmel über Helmlingen auf. Männliche Schwalben kehren am frühesten aus Südafrika zurück. Die Weiblichen werden in den nächsten Tagen eintreffen.

Die Helmlinger Schwalben sind am 20.09.17 zum Flug ins Winterquartier aufgebrochen.

hier der Artikel des ABB - ARZ wurde der Artikel auch zugesandt, aber dort hielt man es anscheinend nicht für notwendig, ihn zu veröffentlichen. Man sollte dieses Käsblatt kündigen. - :

Rauch- und Mehlschwalben - gefährdete Flugkünstler, Glücksbringer und Sommerboten 

 

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - sagt ein bekanntes Sprichwort. Doch um den geflügelten Sommerboten steht es schlecht. Ornithologen schlagen schon länger Alarm. 

Schwalben, die schon immer in engster Nachbarschaft zu den Menschen lebten, gehören in Deutschland mittlerweile zu den bedrohten Vogelarten und sie sind besonders geschützt. In den letzten 30 Jahren ist der Bestand um die Hälfte zurückgegangen ! Die Zahlen in Baden-Württemberg sind ebenfalls stark rückläufig. Helmlingen, das Rheindorf im nördlichen Hanauerland, bildet da eine seltene Ausnahme. Zwar ist mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Rückgang der Stallviehhaltung sowie dem Verschwinden vieler Nebenerwerbslandwirte eine Vielzahl an Brutplätzen für die Schwalben verloren gegangen. Doch viele Hausbesitzer haben die Sommerboten so lieb gewonnen, daß sie das Brüten an ihren Häusern und Scheunen nach wie vor dulden, und dies sogar durch das Anbringen von Kotbrettern unterstützen. Eine Zählung im Laufe des Mai 2017 ergab sage und schreibe 60 Nester. Größere Populationen sind etwa beim Biolandbetrieb Achim Zimmer - er hat die letzten Kühe des Dorfes - und der Landmetzgerei Rainer Graf anzutreffen. Insgesamt gibt es aktuell ca. 50 Rauchschwalben und ca. 25 Mehlschwalben, wobei die Jungvögel dieses Frühsommers noch nicht hinzugerechnet sind. In großen Schwärmen kann man sie derzeit allmorgendlich und abends am Himmel bei ihren Flugübungen beobachten. Wer sich dieses Schauspiel einmal ansehen möchte, sollte sich auf den Weg nach Helmlingen machen. Als eine der Hauptursachen der rückläufigen Bestände gilt allgemein das knappe Nahrungsangebot. Nach einer Langzeitstudie aus Nordrhein-Westfalen ist die Biomasse der Fluginsekten allein in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen 15 Jahren um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Schwalben ernähren sich von Fluginsekten bis zur Größe von Honigbienen. Hauptsächlich jagen sie Fliegen, Mücken und Käfer, je nach lokalem Insektenangebot. Für die Aufzucht einer Brut mit vier bis sechs Jungen werden etwa 1,2 kg, d.h. schätzungsweise 120 000 Insekten benötigt. Insofern sind Schwalben für die Umwelt sehr nützlich. Mit den vielen Wasserläufen (Rhein, Rench, Rheinniederungskanal und etlichen Altrheinschluten bietet die örtliche Natur den Schwalben anscheinend ein ausgiebiges Nahrungsangebot zum Überleben, so daß große Hoffnung besteht, daß sie auch künftig ihren festen Platz im Dorf haben werden. Dafür ist allerdings die Mithilfe der Landwirtschaft durch z. B. weniger Pestizide und durch Anpflanzung von mehr Blühstreifen unbedingt notwendig. Aber auch jedermann kann etwas für die Schwalben tun, indem man den eigenen Garten naturnah anstatt monoton gestaltet - Blumenwiese anstelle eines Rasens, mehr Hecken und Stauden pflanzt, Unkräuter nicht immer sofort entfernt und keine Gifte verwendet - und künstliche Nester an Häusern anbringt. Obwohl Schwalben orts- und nistplatztreu sind, gewöhnen sie sich problemlos an bereit gestellte künstliche Nester. Hilfreich wäre außerdem, wenn Scheunen nicht verschlossen sind, da sie bevorzugt innerhalb von Gebäuden ihre Nistplätze bauen. An die Stadt Rheinau richte ich die Bitte, die öffentlichen Rasenflächen und Äcker in Blühstreifen umzuwandeln.

 

Als langjähriger aktiver Naturschützer, Mitglied des Zukunftforums Ortenau e. V. und Liebhaber der Schwalben freue ich mich über das bisherige Engagement der Bevölkerung für den Erhalt der Rauch- und Mehlschwalben. Noch kehren sie jedes Frühjahr aus ihren Winterquartieren in Afrika zu uns zurück. Doch es wäre unvorstellbar, wenn bald gar keine Schwalben mehr am Sommerhimmel fliegen würden. Wir müssen deshalb gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, daß Helmlingen auch in Zukunft eine Hochburg der Schwalben bleibt.

 

Abschließend möchte ich noch auf eine Aktion des NABU hinweisen. Dieser möchte nämlich ein positives Zeichen setzen und die Menschen und Häuser mit einer Plakette auszeichnen, bei und an denen die Glücksbringer willkommen sind. So kann man die Auszeichnung bekommen: 

Sie haben ein Haus, eine Ferienunterkunft, ein Hotel oder sonstiges Gebäude und 

 

* dulden Schwalben an ihren Wänden? 

* akzeptieren das Brutgeschehen der Sommerboten? 

* fördern es sogar durch das Aufhängen von Nisthilfen? 

* und die Anlage einer Lehmpfütze? 

 

Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich bei der NABU-Gruppe vor Ort ( Lichtenau/Rheinmünster) melden. 

Seit diesem Frühjahr schmückt eine solche Plakette mein Haus in der Dorfstr. 129. Ich meine, daß noch mehr Helmlinger Hausbesitzer diese Auszeichnung verdient haben.

 

 

 

 

 

Update 14.07.2017:

Im Acher und Bühler Bote wurde am 13.07.17 ein Artikel von mir über die Situation der Schwalben in Helmlingen veröffentlicht. Die Resonanz darüber war beeindruckend. Es meldeten sich sogar Leute aus Bühl und Stollhofen, Freistett, dem Maiwald sowie Frau Idler aus der Nejgass 7. Sie berichtete mir über viele Schwalben an ihrem Haus. Ich fuhr sofort hin und entdeckte insgesamt 20 Nester. Viele hatten noch Jungvögel und manche brüteten gar das 2. Mal in diesem Jahr ! Nebenan im unbewohnten Haus Drais konnte ich ein weiteres Nest feststellen.  Die Gesamtzahl an Schwalben erhöht sich dadurch beträchtlich.  

Update 28.05.2017:

Meine Artikel über Schwalben in Helmlingen muß ich korrigieren: Bisher ging ich immer davon aus, daß es hier keine Mehlschwalben gibt. Falsch: Nach genauerem Hinsehen fand ich heraus, daß es in der Fischergass fast nur Mehlschwalben sind. Es dürfte eine Kolonie von etwa 20-25 sein. Entsprechend verringert sich die Zahl der Rauschwalben von ca. 75 auf ca. 50. 

Update 14.05.2017: 

Daß die Situation der Vögel dramatisch ist, hatte ich auf meiner Homepage bereits einige Male angesprochen. Bestätigt wird dies nun sogar von der Bundesregierung mittels einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Auch die Medien berichteten darüber ausführlich. Bedroht sind vor allem Vögel, welche auf Flächen, die von den Bauern bearbeitet werden, leben. Insgesamt ist die Zahl der Brutpaare in den landwirtschaftlichen Gebieten in der EU demnach zwischen 1980 und 2010 um 300 Millionen zurückgegangen, was einem Verlust von 57 Prozent entspricht. Von der Entwicklung sind manche Vogelarten besonders betroffen. In Deutschland hat etwa der Bestand der Kiebitze zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen, die Zahl der Braunkehlchen um 63 Prozent, die der Uferschnepfen um 61 Prozent und die der Feldlerchen um 35 Prozent. Die Zahl der Rebhühner ist zwischen 1990 und 2015 sogar um 84 Prozent gesunken. Ein Drittel aller Vogelarten zeigte seit Ende der neunziger Jahre "signifikante Bestandsabnahmen". Gründe dafür gibt es viele, etwa das Fehlen geeigneter Lebensräume und das Insektensterben. Bei manchen Insektenarten ist der Bestand um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort in diesem Zusammenhang auf Unkraut- und Insektengifte, die Studien zufolge einen "relevanten Einflussfaktor" darstellen würden.

 

Sind die Rauchschwalben in Helmlingen auch von diesem Rückgang betroffen ? Dieser Frage bin ich dieser Tage genau auf den Grund gegangen. Ich wollte wissen, wieviele Nester und wieviele Tiere es im Dorf gibt. Also fuhr ich durch alle Straßen und untersuchte die Häuser. Das Gesamtergebnis überraschte mich dann doch sehr. Ich zählte insgesamt 55 Nester, die Zahl der Schwalben beträgt aktuell ca. 75 Schwalben - zählen war äußerst schwierig -. Erinnert sei, daß ich auf eine Gesamtzahl von 40-50 beim Abflug Richtung Afrika im Herbst 2016 gekommen bin. Insofern ist nun also sogar eine Zunahme zu verzeichnen. Dies läßt die Schlußfolgerung zu, daß unsere Rauchschwalben vom generellen Rückgang in Deutschland und Europa nicht betroffen sind. Dies läßt mich doch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Es liegt meiner Einschätzung nach daran, daß das Nahrungsangebot (Insekten) in Helmlingen wegen der Rench und den anderen Bächen und Kanälen sowie Altrheinen noch ausreichend ist. Hinzu kommt so mancher Gebäudeeigentümer, der Schwalben an seinem Haus duldet und brüten läßt. Schwalbenfreundliche Häuser sind: Landmetzgerei Graf (9 funktionsfähige Nester), Peter Förster (5 Nester), Artur Kientz (2 Nester), Horst Walther (1Nest), Bernd Hänßel (1 Nest), Bernhard Reischel (1 Nest), Frank Heiland (3 Nester), August Schulz (2 Nester), Adolf Baumann (3 Nester), Gerd Reichenberger (2 Nester), Helga Wagner (4 Nester), s`Voigte (5 Nester), s`alte Schnapsbrenners (4 Nester),Klaus Staiger (1 Nest), Martin Kreß (1 Nest), Fam. Thäter ( 10 Nester ) und s`HansJerje (6 Nester). Ein wahres Schwalbenparadies kann zudem Achim Zimmer mit seinem Kuh- und Reitstall in der Au bieten. Dort finden die Tiere alles was sie brauchen. Momentan hat er 12 Nester mit zunehmender Tendenz. Hiermit spreche ich allen Genannten ein hohes Lob aus. Sollte ich irgendeinen „Schwalbenvater“ vergessen haben, dann bitte ich um Mitteilung. 

 

Update 01.04.2017:

Mit großer Freude habe ich heute am 01.04.2017 die ersten Schwalben über dem Himmel von Helmlingen gesichtet. Schön, daß sie die lange Reise aus Südafrika allesamt unbeschadet (ich hoffe es zumindest) überstanden haben. Da sie orts- und hausgebunden sind, kehren sie wieder an die gleichen Stellen zurück. Um so wichtiger ist es daher, daß sie die alten Nester auch wieder vorfinden können. Es wäre fatal, wenn sie in der Zwischenzeit (unerlaubt) entfernt oder zerstört worden sind.  Früher waren sie überall gern gesehen und gehörten als Glücksbringer und Wetterboten zu jedem guten Haus. Ideal sind natürlich offene Ställe und alte Scheunen. Aber auch Hausmauern können als Brutplatz dienen. Läßt sich ein Schwalbenpaar bei euch nieder, so verscheucht es also nicht, sondern unterstützt es lieber. Mit angebrachten Kotbrettern kann man den Dreck verhindern.

Wichtig ist ebenso, daß die Schwalben Nahrung finden. Es sind Insektenfresser und diese sind leider immer schwerer in der Natur zu finden. Große Bitte an unsere Landwirte: Hört endlich mit dem Einsatz von Herbiziden und Pestizden auf ! Ein Acker kann auch mit Unkraut und Schädlingen leben, aber Schwalben nicht ohne Insekten. Zudem muß ein Acker nicht vollständig ausgenutzt werden. Wie wäre es, wenn Ihr immer einen Randstreifen für Hecken oder Wildkräuter freiläßt. Doch auch jedermann kann mithelfen, das Nahrungsangebot für Schwalben zu erhöhen, indem er den Garten bunter gestaltet: Hecken, Stauden pflanzen, Blumenwiese statt Rasen ( Rasen ist wertlos, da er kein Samen- und Insektenangebot hat) anlegen - falls Rasen, dann nicht alle 14 Tage mähen sondern in längeren Zeitabständen -, im Garten nicht spritzen, Brennesseln und sonstige Unkräuter auch mal ruhig stehen lassen usw.

 

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Die Schwalben fliegen wieder „furt“ - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Die-Schwalben-fliegen-wieder-furt-id16658176.html

 

Immer weniger Schwalben

Heute möchte ich das Augenmerk mal auf unsere Schwalben lenken. Seit Tagen richten sich meine Blicke immer wieder gen Himmel, ob Schwalben zu erkennen sind. Dank des heißen Wetters, welches wir nun über mehrere Wochen haben, konnte ich feststellen, daß sie entgegen ihren sonstigen Gepflogenheiten, etwas länger in Helmlingen geblieben sind. Normalerweise fliegen sie bereits anfangs September in ihr Winterquartier. Am 13.09. war es jedoch soweit: Sie sind zu ihrem Langstreckenflug nach Südafrika gestartet. Viele Gefahren lauern unterwegs und im Überwinterungsgebiet. Ich hoffe, daß sie alle wieder gesund und vollzählig im Laufe des Aprils 2017 zurückkehren werden. Dies ist auch notwendig, da der Bestand an Schwalben seit Jahren stark rückläufig ist. Rauch- und Mehlschwalben sind bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste vom Aussterben bedrohter Tierarten. Umso wichtiger ist daher der Schutz und die Förderung dieser bewundernswerten Vögel! Die Flugkünstler - in Helmlingen sind es die Rauchschwalben - sind doch seit Jahrhunderten in den Siedlungen der Menschen heimisch. Dörfer waren untrennbar mit Schwalben verbunden. In vielen Kulturen werden sie als Frühlingsboten und Glücksbringer verehrt. Außerdem sind sie sehr nützlich: Sie vertilgen eine Unmenge an Insekten (Schnaken, Fliegen, Blattläuse u.a.), die uns und unseren Pferden, Rindern und Haustieren lästig werden. Sie verzehren rund 11 Gramm Insekten - mehr als die Hälfte ihres Eigengewichtes. Das entspricht pro Vogel einer Menge von etwa 2.000 Schnaken und 600 Blattläusen täglich! Da in den letzten Jahren aber die Zahl der Fluginsekten in Teilen Deutschlands dramatisch zurückgegangen ist - in Nordrhein-Westfalen nach einer Studie gar um alarmierende 80 Prozent - ist der Grund für den Bestandsrückgang der Schwalben schnell gefunden. Ursache des Insektensterbens ist wiederum die Intensivierung der Landwirtschaft durch die Verwendung von Herbiziden und Glysophat. Ein weiterer Grund ist der Verlust an geeigneten Nistplätzen. Und asphaltierte Feldwege erschweren es ihnen, lehmiges Baumaterial für ihre Nester zu finden. Rauchschwalben brüten gerne in offenen Viehställen und Scheunen. Doch diese wurden im Laufe der Zeit immer weniger. In den Dörfern sind die Kühe verschwunden und Scheunen wurden zu Wohnzwecken ausgebaut. Das trifft auch überwiegend für Helmlingen zu. Nur bi s‘Hansjerje sieht es in dieser Beziehung etwas besser aus. Sie haben zumindest noch eine offene Scheune, wo unterm Dach seit Menschengedenken Nester aus Lehm ( 6 ) gebaut sind. Auch dieses Jahr brütete wieder ein Schwalbenpaar und zog insgesamt 4 Kleine auf. Schon alleine das Zusehen beim Füttern war ein Hochgenuß. Wie sieht es denn bei Euch aus ? Wer hat noch brütende Schwalben zuhause ? Den Schwalben helfen kann jeder Haus- und Gartenbesitzer schon dadurch, dass er Verständnis für die Nistbedürfnisse der Schwalben aufbringt und ihre Nester am Haus duldet und Türen und Fenster in Scheunen von Frühjahr bis Herbst offen läßt. Sollten die im Nestbereich anfallenden Verschmutzungen unerwünscht sein, so lässt sich durch die Anbringung eines Bretts unterhalb der Schwalbennester Abhilfe schaffen. Kostengünstige Kunstnester, die in jedem Baumarkt oder über das Internet zu kaufen sind, wären eine weitere Möglichkeit. Im übrigen gilt: Die Zerstörung von Nestern ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. Werden die Nester gar während der Brutzeit beseitigt, so liegt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und somit eine Straftat vor. 

 

PS: Dieses Jahr zählte ich in Helmlingen nur ca. 40-50 Rauchschwalben. Noch vor 15-30 Jahren waren es über 500. Dies zeigt, wie wichtig der Schwalbenschutz ist. Gemeinsam sollten wir alle Anstrengungen unternehmen, die Lebensbedingungen der Schwalben wieder zu verbessern. Eigentlich haben wir in Helmlingen durch die vielen Altwasser und das Vorkommen von Schnaken gute Voraussetzungen, den Schwalben ausreichend Nahrung zu geben. Dem steht jedoch die intensive Bekämpfung der Schnaken im Wege. Im Interesse des Schwalbenschutzes trete ich daher für einen Ausstieg der Stadt Rheinau aus dem Gemeinschaftsprojekt KAPS ein.