Volksliedersingen

Noch in guter Erinnerung sind jene Zeiten, als bei wirklich jedem Anlaß ein Lied angestimmt wurde - Taufe, Konfirmation, Hochzeit, Fest, Ausflug, Vereinsabend, Schlachttag, Gasthaus usw. -. Alt und Jung trällerten mit, ohne in Textschwierigkeiten zu kommen. 

 

Heute wird kaum noch gesungen, wenn überhaupt, dann beim Sängerbund Helmlingen oder bei Treffen der älteren Bevölkerung. Selbst mit der Textsicherheit hapert es gerade bei den Jüngeren schon gewaltig. Oft ist man auf die Hilfe von Liederbüchern angewiesen. Dabei sind doch die "Rhinschnooge" im ganzen Hanauerland als ein sangesfreudiges Völkchen bekannt. 

 

Wenn wir dieser Tendenz nicht durch aktives Tun entgegen steuern, werden wir in fernerer Zukunft diesen guten Ruf verlieren. Wir dürfen die Pflege des alten Liedgutes nicht nur dem Sängerbund oder dem kirchlichen Frauenkreis überlassen. Alle müssen selbst aktiv werden, damit diese Kulturgut, das gleichzeitig ein Erbe ist, bewahrt wird. Bereits in der Familie kann z. B. durch das Lernen von Liedtexten und öfterem gemeinsamen Singen damit angefangen werden. Eltern und Großeltern sind also gefragt. Aber auch sämtliche Vereine sind dazu aufgerufen, Volksliedersingen durch eigene Aktivitäten zu unterstützen. Die ersten Anfänge könnten zudem schon im Kindergarten gemacht werden. Eine Fortsetzung müßte danach in der Grundschule erfolgen. Es wäre wirklich jammerschade, wenn so schöne Volkslieder wie z. B. " Wo` s Dörflein traut zu Ende geht", "Ich habe den Frühling gesehen", "Auf dem Berg so hoch da droben", "Im grünen Wald" oder Wirtshauslieder wie z. B. "Hand an de Disch", "Wer im Januar gebore isch", "De Pfanneflick" für immer aus Helmlingen verschwinden würden.