Flüsse

Rhein

 

Das Dorf liegt in unmittelbarer Nähe des mächtigen Stroms, welcher immer das Leben der Bevölkerung geprägt hat, sei es durch verheerende Überschwemmungen in den vergangenen Jahrhunderten oder als Einkommensquelle. Traditionell war Helmlingen stets ein Fischerdorf. Viele Familien lebten bis in das 19. Jahrhundert nur vom Fischfang. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Jahre 1399. Zu jener Zeit waren die Fischer Mitglied des Fischergerichts zu Lichtenau, Diersheim, Ober- und Niederfreistett, Renchenloch, Gugelingen, Hunden und später Offendorf, Rohrwiller und Drusenheim. Die Blütezeit der Fischerei war mit der Rheinregulierung zu Ende. Heute gibt es keinen hauptberuflichen Fischer mehr,  gefischt wird nur noch im Nebenerwerb.

Einst war Helmlingen auch ein Hauptstandort für die Goldgewinnung. Das im Rhein gewaschene Gold wurde an die Großherzogliche Münzstätte in Karlsruhe gegen Vergütung abgeliefert.

 

Heute zieht es die Menschen insbesondere zur freizeitlichen Gestaltung und Erholung an den Rhein.

 

Rench

 

Aus Richtung Memprechtshofen kommend fließt, breit und gemächlich, eingebettet in Hochwasserdämme, nahe am Dorf, die Rench vorbei. Auf Lichtenauer Gemarkung mündet sie dann in ca. 1,5 km in den Rhein. Bis ins 19. Jh. hatte sie noch einen völlig anderen Verlauf. Sie floß keineswegs gerade sondern in vielen Windungen. Nach Auswertung der Schmitt`schen Karte von 1797 nahm sie von Richtung Memprechtshofen nicht den direkten Weg an Helmlingen vorbei. Vielmehr bog sie nach dem Entenfang links in das Hellwasser und mündete dann im Oberen Gayling in den dortigen Rhein. Ob dies richtig ist, darf allerdings bezweifelt werden, denn nach der Katasterkarte von 1863 mündete sie im Gewann Mittelköpfle in den Rhein. Denkbar ist aber, daß ein folgendes Rheinhochwasser für letzteren Renchverlauf gesorgt hat. Tatsache ist allerdings, daß die heutige Rench ab Hochbrücke bis Renchmündung nicht mehr mit der ursprünglichen Rench vergleichbar ist. Zwei Brücken - eine beim Gewann "Unterer Gayling", die andere zum Rheinauewald - überqueren heute den Fluß, der einst für seinen reichen Fischbestand bekannt war. Er umfaßte insgesamt 35 Arten und beinhaltete neben dem Lachs auch Meerforelle, Maifisch sowie Fluß- und Meerneunauge. Von dieser Artenvielfalt ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. Nur noch wenige Fische verirren sich in die Reusen der verbliebenen Helmlinger Fischer oder hängen am Haken der Freizeitangler. Auch von den vielen Silberweiden und Pappeln an beiden Ufern ist nicht mehr viel zu sehen. Sie fielen entweder der Ausbaggerung zum Abtransport von Kies und Sand zum Opfer oder sie hielten den häufigen Überschwemmungen infolge des Baus der Staustufe Freistett/Gambsheim nicht mehr stand.   

Juni-Hochwasser 2013 an der Rench