Bäche, Kanäle, Seen

Hirschachbach

 

Von unserem östlichen Nachbarort Muckenschopf herkommend und da die Gemarkungsgrenze zu Helmlingen bildend, fließt unter der B 36 hindurch ein kleines unscheinbares Bächlein - " s`Hirschebächel " im Volksmund genannt -. Es trägt seinen Namen nach der untergegangenen Siedlung Hirschach, welche bis auf das Jahr 1273 zurück zu verfolgen ist. Hier liegt übrigens auch das Gewann Hirschach. Auf Höhe des heutigen Ziegelhofs bog der Hirschachbach vor langer Zeit ( vgl. Übersichtsplan der Gemarkung Helmlingen des Katasterbüros des Großherzogtums Baden von 1862, Button Fotos und mehr, Hist. Karten ) Richtung Norden durch das Gewann Halbmatt und durch die Gewanne Kresssenbosch, Woog und Altrhein. Heute ist der Streckenverlauf fast noch identisch. Man hat den Hirschachbach inzwischen begradigt und ihn außerdem in amtlichen Karten von Hirschachbach fälschlicherweise in Holzlach bzw. Wooggraben umbenannt. Nach dieser Kartierung mündet der Hirschachbach jetzt auf Höhe der Rhein-Rench-Halle in den Rheinniederungskanal. Unterhalb des Ziegelhofs führt der Hirschachbach heute übrigens geradeaus weiter in das Gewann "Unterer Gayling", im Volksmund auch als "Badisch Gejli" tituliert. Der dortige Auwaldstreifen ist in drei Abschnitten als Biotop nach § 32 NatSchG ( einsehbar auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BaWü - www.lubw.baden-wuerttemberg.de ) kartiert.        

 

Mühlbach

 

Hoppla, wird jetzt manch einer denken: Der Mühlbach oder "d`Bach", wie sie im Volksmund heißt, gehört doch eigentlich den Freistettern. Richtig, aber im Zuge der Rheinbegradigungsmaßnahmen wurde der Mühlbach kurzerhand umgeleitet. Mündete er einst beim "Fahrkopf" in den Rhein, wurde er ca. 1960/1970 entlang des neu gebauten Hochwasserdammes des Rheins weitergeführt und fließt nun im Mündungsgebiet der Rench in den Rhein.    

Baggersee

 

Westlich des Dorfes in der Rheinauenlandschaft zieht sich die ausgedehnte Wasserfläche des Baggersees hin. Im Süden wird er vom Naturschutzgebiet (NSG) Mittelgrund umrahmt und im Norden überschreitet er bereits die Gemarkung der Stadt Lichtenau. Ganze Gewanne ( Salmenkopf, Schneiderskopf)  und damit wertvolle Flora und Fauna mußten im Laufe der Zeit der Kiesgewinnung weichen. Auch der größte Teil des Gewanns "Gründe" fiel der Ausbaggerung zum Opfer. Inzwischen ist ein Ende des Landschaftsverbrauchs absehbar. 2012 wurde die letzte Genehmigung zum Kiesabbau erteilt. Danach kann endlich mit der Renaturierung begonnen werden.

Als Badegewässer für die Bevölkerung ist der südliche Teil mit gesondertem Parkplatz und Liegeflächen angelegt.

Rheinniederungskanal

 

Vom Mühlbach abgeleitet fließt aus südlicher Richtung quer durch das Gewann "Oberer Gayling" und dann östlich abbiegend unter der Rench hindurch in die Gewanne "Appenwörth" und "Au" zum Dorf hin der Rheinniederungskanal. Er verläuft hier dem Woog entlang, bis er schließlich nordöstlich im ehemaligen Gewann "Altrhein" Scherzheimer Gemarkung erreicht.

Der Kanal ist eine im Zuge der Acher-Rench-Korrektur durchgeführte wasserbauliche Maßnahme zum Hochwasserschutz aus den Jahren 1970-1972. An seinen Ufern wächst stellenweise Schilf-Röhricht, da dort Altrheinarme verliefen. Durch die starke Begradigung ist der Kanal nur bedingt ökologisch wertvoll.

 

Renchseitenkanal

 

Der Renchseitenkanal ist ebenfalls ein unnatürliches Gewässer, welches im Zuge der Acher-Rench-Korrketur gebaut worden ist. Gleich hinter dem Dorfende neben einem Rastplatz in Richtung Grauelsbaum befindet sich unter dem Hochwasserdamm der Rench ein Düker. Mit Hilfe dieses Bauwerks wird das Wasser der Rench und des Rheins ( Hochwasserregulierung) abgeleitet. Der Kanal fließt dem Hochwasserdamm entlang weiter nördlich und verläßt Helmlinger Gemarkung auf hälftiger Höhe des Gewanns "Wörthfeld".    

Erbsee

 

Am nördlichen Gemarkungsrand zu Scherzheim liegt im Gewann "Erb" der Erbsee. Es war ursprünglich eine Kiesgrube, die nach deren Besitzern " s`Schuomädisse- Kíssgruob" genannt wurde. Heute ist sie ein Vereinsgewässer des Angelsportvereins Helmlingen - Muckenschopf. Kuriosum: Mitten durch den Erbsee verläuft die Gemarkungsgrenze zwischen Helmlingen und Scherzheim, Rheinau und Lichtenau, dem Ortenaukreis und dem Landkreis Rastatt sowie den Regierungsbezirken Freiburg und Karlsruhe. 

Weier

 

Inmitten des ehemaligen Gewanns Altrhein befindet sich "de Wejer", ein Teil eines Altrheinarmes, wie er von der heimischen Bevölkerung genannt wird. Erreichbar ist er über einen kleinen Weg, der zwischen den Anwesen Förster und Wagner in der Fischerstraße links abzweigt. Das Altwasser gehört heute der Fam. Staufer.